Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 127
(PDF, 166 MB)
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Sehcrr Thosz: Aus dem Gebiete dos Uebersinnlichen. 127

sich die tatsächliche Existenz dieser Erscheinungen auch
nur in einem einzigen Falle, so ist die Frage im
Prinzip entschieden.

Die geschilderten mystischen Vorgänge lassen sich
füglich in drei Hauptgruppen scheiden: —

1) Das Hellsehen im provocirten somnambulen
Schlaf.

2) Das Zweite Gesicht (Telepathie) und die
transcendentalen Erscheinungen.

3) Die Visionen, Blicke in die Zukunft.

Die Erscheinungsformen und die Wirkungsfälligkeit des
somnambulen Schlafes sind bekanntlich sehr mannigfaltige
. Derselbe wird entweder durch magnetische Einwirkung
(Mesmer'sches Verfahren) hervorgebracht, wie in
dem oben erzählten Falle, oder durch blosse Einredung,
Suggestion (Hypnose). Schon die blosse Thatsache, dass
ein Mensch den Anderen mit fo einfachen Mitteln in
kataleptischen Zustand versetzen und dadurch Fähigkeiten
in ihm erwecken kann, die bei dem wachenden Menschen
ganz ausserhalb des Bereiches seiner Sinnesthätigkeit liegen,
schon diese Thatsache verdient die höchste Aufmerksamkeit
aller denkenden Menschen. Um bezüglich der wunderbaren
Wirkungen, welche mit Hilfe der Hypnose erzielt werden
können, nur ein Beispiel anzuführen, sei hier auf die stauuens-
werthen Erfolge des hypnotischen Heilverfahrens
hingewiesen, wie es von Professor Forel in Zürich und von
Bentheim und Liebault In Nancy, u. a. m. praktizirt wird.

In dem von uns erzählten Falle äusserte sich die
Wirkung des provozirten somnambulen Schlafes in ganz
anderer Richtung. Es war ein unzweifelhaftes Hellsehen,
eine Entfesselung des sogenannten „inneren Auges", welche
das Sujet befähigte, einen Blick in weite Ferne zu thuu.
In welcher Weise könnte man diese, dem wachen Menschen
gänzlich abgehende Fähigkeit erklären, wenn nicht durch
(las Vorhandensein eines sechsten Sinnes im Menschen,
den man gewöhnlich „inneres Auge" nennt. Die Wissenschalt
kennt kein Organ im menschlichen Körper, das dieser
Fähigkeit entspräche* Soll oder kann man hieraus schliessen,
dass diese geheimnissvolle, nur unter gewissen Umständen
in Thätigkeit tretende Eigenschaft ein psychisches
Attribut sei? Wir wollen in dieser Beziehung keine
Meinung aussprechen. Erwähnt sei nur noch, dass auch die
Ahnungen, welche zuweilen die menschliche Brust belangen
, gleichsam einer inneren Saite zu entspringen scheinen,
die nur anklingt, wenn ihr Gefahren sichtbar werden.
Vielleicht wird einst die weitere Erforschung der elektro-


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