Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 135
(PDF, 166 MB)
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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Harfcmann's Werk. 135

verstorbenen Freundes aus zugegeben werden, und die
„spiritische" erhält das Uebergewicbt über die metaphysische
Erklärung. Es gehört nicht zu meinem Gegenstande, auf
die Werthschätzung dieser Manifestationen in Betreff ihres
inneren Gehalts einzugehen: ob es eine objective oder
subjective Vision war; sehr wahrscheinlich war es diese
letztere. Ich behaupte nur, dass die „causa efficiens" oder die
die Vision oder die Suggestion bewirkende Ursache eine
aussermediumistische ist, welche ihre Manifestationsweisen
je nach den Bedingungen des Augenblicks und des
Organismus, auf welchen sie einwirkt, (durch Schreiben,
Sprechen, Hören, Sehen) abändert.

Da wir in allen vorhergehenden Fällen, in denen Thatsachen
durch VerinitteluageinesMediums, welches diePersonen
nicht kennt, auf welche diese Thatsachen sich beziehen, mit-
getheilt werden, es nicht für nöthig befunden haben, sie
durch das „Uebernatürliche", durch eine Zufluclttuahme zum
Absoluten, zu erklären, so ist es vernunftgemäss, auch eine
weit einfachere Erklärung ebenso für andere einfachere
Thatsachen vorzuziehen, welche dem Medium unbekannt
sind, obgleich die Person, auf welche die
Thatsache sich bezieht, ihm bekannt sein mag.

Ich nehme als Beispiel einen Fall, welcher mir
persönlich bekannt ist.

Vor einigen Jahren beschäftigten sich zwei Damen
meiner Bekanntschaft. Mademoiselle Marie Pal-ow und
Mad.lle Barbara Pribitkotv, zwei Freundinnen, die zu
Moskau lebten, häufig mit der Planchette. In der ersten
Zeit erhielt Maddle Marie P. viele sehr gute Communi-
kationen im Namen ihres Bruders Nicolas; aber bald hörten
sie auf, und der Charakter der Mittheilungen veränderte
sich vollständig; man sagte ihr stets sehr unangenehme
Dinge, man warf ihr ihre Gebrechen in der gröbsten Weise
vor, man sagte ihr alle Arten von Unglück voraus, was sie
beständig beunruhigte und aufregte. Hierauf rieth ihr
Madile B. Pr.f diese Beschäftigung aufzugeben, welche
offenbar schädlich für sie wäre, und ihre Freundin gab ihr
das Versprechen, an den Seancen nicht mehr Theil nehmen
zu wollen. Bald darauf reiste Mad.lle Pr. nach Petersburg;
zwei Monate verflossen; die Freundinnen standen nicht in
Correspondenz und wussten somit nichts von dem, was sich
bei ihnen zutrug; Mad.lle Pr., welche von Zeit zu Zeit
mediumistisch schrieb, erhielt einmal bei einer Seance,
ohne im geringsten an ihre Freundin zu denken, ohne
irgend eine Frage in Bezug auf sie zu stellen und nach
einer Eeihe von Mittheilungen über religiöse Fragen, die


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