Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 143
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Krit. Bemerkungen übor Dr. v. Hartmann's Werk. ]40>

„Im Pluralis.

— „Woher dieser Unterschied?"

„Ist das nicht ganz dieselbe Sache?" —

— „Ich erstaune, weil im Neuen Testamente alle Imperative
(Befehlsformen) dieses Verbums im Pluralis (in der
Mehrzahl) stehen."

„Ich habe dieses auf einem Wappen gelesen."

— „Verstehst Du Griechisch?"
„Schlecht."

— „Dennoch giebst Du eine grammatische Analyse?"
„Keine grosse Sache!"

— „Und verstehst Du gut Lateinisch?"
„J a«"

— „Italienisch?" — „Nein!" —

— „Woher ist das Citat?" — „Aus Tusso, glaube ich."

— „Und kannst Du Hebräisch?" — „Nein!" —

— „Und dennoch citirst Du es?" —

„Es giebt viele Dinge, an die man sich erinnert
aber Hebräisch verstehe ich trotzdem nicht." —

Später bestätigte mir mein Stiefsohn, dass es wirklich
die 2. Person Singularis des Imperativ sei, und dass das

Verbum: rQrjyoQuv (gregorein) so viel wie „wachen" bedeute,
und dass in Folge dessen das diktirte Wort bedeute: —
„Wache!"

Jetzt ist es noch deutlicher in die Augen springend,
dass nur das Buch Wichmann's als Quelle für diese drei
Motto's gedient hatte. Es ist unmöglich, diesen Schluss zu
vermeiden. Aber andererseits wird es noch weit schwieriger,
anzunehmen, dass Einer von uns Dreien (der Professor
Butlerorv hatte diesen letzteren Seancen nicht mit beigewohnt)
das Buch Wichmanris in seinen Händen gehabt hätte; dass
er darin mechanisch gerade diese drei Motto's aufgegriffen
und sie dann einige Wochen nachher ohne eine Erinnerung,
dieses Buch gesehen zu haben, wiedergab. Es ist hier kein
Wort, keine Zeile in einer bekannten Sprache, welche sich
so plötzlich und unbewusst in unser Gehirn einprägen würde.
Drei Motto's, auf drei verschiedenen Seiten, in drei verschiedenen
fremden und beiden Medien unbekannten Sprachen
mit der bezüglichen Uebersetzung ihres Sinnes lassen sich
nicht so mechanisch und augenblicklich behalten, ohne die
geringste Erinnerung im normalen Bewusstsein zurückzulassen
in dem kurzen Zeitraum von höchstens einigen Wochen.
Diese Art der Erklärung würde also voraussetzen lassen,
dass die unbewusste Erinnerung eine solche Krafttour verrichten
könnte, während das bewusste Gedächtniss nicht


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