Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 166
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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166 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 4. Heft. (April 1889.)

Macht sind wir olmmächtig. Da die Böttcher'schen Eheleute
sich furchtbar ängstigten, so sagte ich: — Wir wollen beten.
Ich betete nun, allein ich will ausdrücklich bemerken, dass
ich nicht die Geister bannen oder beschwören wollte, sondern
ich betete lediglich: — Gott wolle uns seinen Schutz an-
gedeihen lassen. Es ist mir ja sehr schwer geworden, an
einen Spuk zu glauben. Ich lachte auch noch, als Frau
Wolter, die mich holen kam, sagte: es spuke in der Böttcher'sehen
Wohnung. Allein, als ich die Beobachtungen in der Böttcher-
sehen Wohnung machte, da war ich zunächst der Meinung,
es könnte eine magnetische Kraft das Alles bewirkt haben.
Allein Herr Geh.-B,ath Professor Dr. Helmholtz in Berlin, an
den ich mich wandte, schrieb mir: dass das unmöglich sei.
Ich habe mir nun verschiedene Zeitschriften verschafft; ich
habe unter Anderem die 'Gartenlaube' gelesen und mir
einen Brief von dem Missions-Superintendenten Merensky in
Berlin verschafft. Herr Superintendent Merensky hat ähnliche
Beobachtungen in Afrika gemacht. Nachdem ich mich
nun in eingehender Weise mit der einschläglichen Literatur
beschäftigt und den Brief Merenski/s gelesen, da bin ich zu
der Ansicht gelangt, dass es wohl einen wahrhaftigen Spuk
giebt." (Heiterkeit im Auditorium.) Präsident: — „Sie haben
sich die verschiedenen spiritistischen Schriften angeschafft ?"
Zeuge: — „Jawohl." Präsident: — „Wäre es nicht angezeigt
gewesen, die Leute einmal sämmtlicb aus der Wohnung
heraustreten zu lassen und alsdann zu untersuchen, woher
das Alles komme?" Zeuge: — „Ich habe Alles genau
beobachtet und kann mir nicht denken, dass das Alles von
Menschenhand herrühren sollte." Staatsanwalt: — „Ich stelle
an den Herrn Zeugen die Frage: wann er denn seine Ansichten
geändert hat. Bei der Verhandlung in Werder war
der Herr Zeuge noch der Meinung, dass das Alles durch
magnetische Kraft geschehen ist." Zeuge: — „Für einen
Mann von 56 Jahren ist es sehr schwer, seine Meinung zu
ändern. Ich glaubte bisher niemals an Spuk, deshalb war
ich bei den Verhandlungen in Werder noch der Meinung,
dass magnetische Kraft dies Alles bewirkt habe. So schwer
es mir auch ist, so muss ich jetzt sagen, dass es doch einen
Spuk giebt. Der Spuk dauerte bis in die Nacht vom 16. bis
17. November. Alsdann hörte es auf zu spuken und begann
erst wieder am 6. December." Präsident: — „Der Angeklagte
soll sich geäussert haben, dass er über alP die Vorgänge und
über Ihr Beten habe lachen müssen?" Zeuge: — „Das kann
ich nicht glauben. Der Angeklagte war einer meiner besten
Konfirmationssehüler; ich traue ihm eine solch' schlechte
That nicht zu." — ... (Es folgen hier noch einige andere
Zeugenverhöre.)


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