Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 169
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0177
Hensel: Der Resauer Spuk. Anmerkung der Redaction. 169

Laut Verhandlung ist Karl Wolter am 23. December 1873
zu Werder a. H. geboren, evangelischer Confession und bisher
unbestraft. Er wohnt jetzt in ßliesendorf bei seinen Eltern.
Er ist für sein Alter ein grosser kräftiger Mensch. Er war
fünf Jahre bei den Böttcher1 sehen Eheleuten, vor drei Jahren
ging er noch bei ihnen in die Schule. Seine Eltern sind
mit Böttchers verwandt. Die Frau Böttcher, deren Bett von
dem Woltems am anderen Ende einer und derselben Alkovenwand
nur zwei Schritte entfernt stand und auf und von
deren Bett aus es ebenfalls Nachts Gegenstände warf, als
Beide schon in ihren Betten lagen, ist eine 73 jährige, etwab
schwerhörige Frau. Es liegt uns fern, dieselbe einer Unthat
aus freiem Willen beschuldigen zu wollen. Aber könnte
sie nicht jene Kraftbegabung zur Zeit besessen haben, die
wir sogenannten Psychikern zuschreiben, und ihre Kraft
durch die vital-magnetischen Ausströmungen des Knaben
Wolter nur verstärkt erhalten haben? Sie war zuletzt
immer nervös kränklich. Ein anderer Correspondent H. v. R\
nennt sie im „Berliner Lokal-Anzeiger" — „die etwas gebrechliche
Ehehälfte mit dem gelblichen, verschrumpften
Sybillengesicht, das ich schon in meiner 'Fahrt nach dem
Spukhaus' geschildert. .. . Als sich das alte Mütterchen
ängstlich an den Zeugentisch setzt, sagt der Präsident
freundlich zu ihr: — 'na, nun wollen wir uns ein bischen
mit einander unterhalten*; geduldig lässt er die Frau sich
sammeln, als sie sich nur zögernd, thronenden Auges und
mit zitternder Stimme der Eidesleistung unterzieht." — Es
heisst nun in der „Staatsbürger-Zeitung": — „Während
Wolter, um den Nachbar Neumann zu holen, abwesend war,
tobte und polterte es weiter, auch flogen verschiedene
Gegenstände im Zimmer hin und her." — Daselbst ist sie
bei der Zeugenvernehmung eine 73jährige, aber noch sehr
rüstige Person genannt. „Auch sie schildert die geheimnissvollen
Vorgänge in äusserst lebhafter Weise und macht
den Eindruck, dass sie überzeugt ist, ein 'Geist' habe sein
Unwesen getrieben. An demselben Tage, an welchem der
Pastor bei ihnen gewesen, habe sich der 'Spuk' des Abends
in besonders kräftiger Weise wiederholt; ihr Mann wurde
von einer Kartoffel ins Auge getroffen, dass er einen heftigen
Schmerz fühlte. Dann habe sie nach jener Richtung hin,
woher das Wurfgeschoss gekommen, mit erhobenem Finger
die Worte gerufen: — 'Höre nun auf damit, wir haben
genug von diesen Sachen!' Auch diese Zeugin bestreitet
entschieden, dass der Angeklagte der Thäter gewesen." —
Soweit ich die Berichte über den Spuk verfolgt habe, war
sie stets anwesend, während es warf, wohingegen der Knabe


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