Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 174
(PDF, 166 MB)
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174 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 4, Heft. (April 1889.)

konnte.*) Beim Eintritt in jene Welt kommt uns kein
Richter Rechenschaft abfordern über unser irdisches Verhalten
, welches nothwendig einem vorher schon gegebenen
Zustande entsprach; unserer Erkenntniss stehen wir allein
gegenüber, und was diese uns sagt, dürfte uns wohl kaum
überraschen, da die aus der irdischen Existenz stammenden
Modifikationen unseres Wesens für den Maaszstab der
höheren kaum in Betracht kommen. Erst im anderen Leben
werden wir uns der Rangstufe bewusst werden, welche sich
unser geistiges Ich in einer unabsehbaren Vergangenheit
errungen hat, während dieses Bewusstsein auf Erden in den
Tiefen unserer Brust schlummert und nur in denjenigen
Monienten schwach vorgefühlt werden kann, wo wir uns der
Fesseln der Stofflichkeit mehr oder weniger entledigen, wie
z. B. in Träumen, Visionen oder Verzückungen, in Momenten
der Begeisterung, der Inspiration oder der metaphysischen
Betrachtung des Weltalls. Wir werden also im Augenblicke,
der dem Tode folgt, unsere Umgebung als eine uns bereits
bekannte, als eine selbstgewollte ansehen; und auf diesem
selbstgewählten Tummelplatz unserer geistig erhöhten
Thätigkeit wird die Notwendigkeit, uns immer mehr zu
erweitern und auszudehnen, um so klarer vor unser Bewusstsein
treten, als kein grob stofflicher Organismus unseren
Blick mehr verdunkelt. Haben sich die in dieser höheren
Welt empfangenen Eindrücke in hinreichendem Maasse angehäuft
, so fühlen wir das Bedürfniss, sie momentan dem
Unbewussten anheimfallen zu lassen; d. h. abermals auf
irgend einen Kampfplatz der Materialität zu treten. Bei
dieser Wiederverkörperung entscheiden nun wahrscheinlich
wieder, sowohl hinsichtlich des genauen Zeitpunktes als des
Ortes, unsere Sympathien und Affinitäten, unser Wollen und
unser Erkennen. (Fortsetzung folgt.)

Es giebt ein transcendentales Subjekt.

Von Dr. Carl du Prel.

IV.

(Scbluss von Seite 126.)

In seiner oben angeführten Kritik meiner „Philosophie
der Mystik44 sieht sich i>. Hartmann genöthigt,

*) Die Theosophen behaupten im Gegentheil, dass unsere ausser«
phänomenalo Existenz ausserhalb unseres Entwickeiungsprozesses
liege, und dass darin von keinerlei geistigem Fortschritte die R*de
sein könne. Hie legen den Accent auf das irdische Leben und machen
das jenseitige absolut davon abhängig.


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