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190 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 4. Heft. (April 1889.)
„'Auf meine Bemerkung, dass ich erfreut sein würde,
eine Auskunft über ihren verstorbenen Gatten zu erhalten,
lud sie mich in ihr Empfangszimmer und zum Sitzen ein,
worauf unser Gespräch weiter geführt wurde.
„'Fr. ,Darf ich bitten, mir zu sagen, wann er starb?4 —
Antw. ,1m vergangenen August/
„'Fr. ,An welchem Tage in diesem Monat?* — Antw,
,Am fünften/
„'Fr. ,Welches war sein Alter zur Zeit seines Hülscheid
ens?' — Antw. ,Drei und achtzig/
„'Fr. ,Hatte er seine 8.'] Jahre überschritten?' — Antw.
'Ja, sein 83. Geburtstag war am vorhergehenden 8. Juni/
„'Fr. ,War er an irgend einem Kriege mitbeteiligt?'
— Antw. ,Ja, im Kriege von 1812/
„'Fr. ,War er von Natur thiitig und voll Selbstvertrauen,
oder das Gegentheil?' — Antw. ,Er hatte seinen Eigenwillen
und war ziemlich heftig/
„'Fr. ,War seine letzte Krankheit von langer oder kurzer
Dauer, und litt er viel?' — Antw. ,Er war über ein Jahr
an sein Bett gefesselt und litt ein gutes Theil/
„'Ich habe hier die Fragen und Antworten in ihrer auf
einander folgenden Ordnung und in ihrem genauen Wortlaut
aus Notizen angeführt, welche ich mir damals gemacht hatte.
Während einer kleinen Pause, welche auf die letzte Antwort
folgte, fragte mich Mrs. Florentiner die eine höchst achtbare
Dame von ungefähr 65 Jahren und von amerikanischer
Geburt zu sein schien, um den Zweck meiner Fragenstellung
, worauf ich ihr den Artikel im ,Banner'vorlas^ der
sie sichtlich frappirte und zugleich auch interessirto, und
dann ging ich auf eine volle Erklärung seiner Bedeutung ein,
was sie höchst in Erstaunen setzte. Sie bestätigte hierauf jede
Zeile davon, und ich verliess sie mit Dank und dem auf
ihre Bitte hin gegebenen Versprechen, ihr ein Exemplar
der letzten Nummer Ihres Journals zuzusenden.
„'Man wird bemerken, dass, während der Geist des
Mr. Florentine sein Alter auf 83 Jahre, 1 Monat und il Tage
angiebt, dasselbe nach dem Berichte seiner Wittwe 27 Tage
lauten müsste; aber diese Verschiedenheit ist kaum der
Beachtung werth, da sowohl er als sie in diesem Falle
sich gleich sehr irren könnten. Wie die Sache lag, ehe
diese neue Bestätigung ihrer Wahrheit erhalten wurde, war
sie gewiss schon eine merkwürdige Bewahrheitung einer
Geisterbotschaft; aber wie sie sich jetzt darstellt, scheint
mir der Beweis dafür ein zwingender.
„'Ich möchte hinzufügen, dass ich einigermaassen bekannt
bin mit ,üf. A. Oxon.1, dem Herrn in London, welcher in
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