Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 193
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0201
Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 193

krankhafte Blütlie des unbewussten Geisteslebens der
Menschheit, lernen die Spiritisten an ihren Medien bis
jetzt nicht einmal kennen, weil diese ihr Geschäft viel zu
handwerksmässig betreiben," (S. 82—83.) —

So ist es also klar, dass weder die Gedankenübertragung
in die Ferne, noch das Hellsehen, vom Gesichtspunkte des
Herrn von Hartmann aus betrachtet, die Thatsachen dieser
Rubrik erklären können. Nichtsdestoweniger existiren diese
Thatsachen. Also müssen sie auch erklärt werden. Und
sie lassen sich gerade durch diese beiden Hypothesen
erklären, wenn sie weder von einem metaphysischen
, noch von einem übernatürlichen,
sondern von einem natürlich-menschlichen Gesichtspunkte
aus betrachtet werden. Was ist denn in
Wirklichkeit eine Gedankenübertragung in die
Perne? Sie ist ein Austausch bewusster oder unbewusster
Eindrücke zwischen zwei Centren von psychischer Thätigkeit.
Bei den gewöhnlichen Experimenten der Gedankenübertragung
auf magnetischem, hypnotischem oder anderem Wege
wissen wir, von welchem Centrum psychischer Thätigkeit die
Eingebung ausgeht. Bei den mediumistischen Experimenten
haben wir, wenn wir die Mittheilung einer Thatsache erhalten
, die uns persönlich, oder auch einem der Mitsitzenden
bekannt ist, das Recht, dieselbe einem unbewussten Eindrucks-
Austausch zwischen den psychischen Thätigkeiten der
anwesenden Personen zuzuschreiben. Aber wenn es sich
um die Mittheilung einer Thatsache handelt, welche den
anwesenden Personen unbekannt ist, so müssen wir sie
natürlich einer die Thatsache kennenden abwesenden Person
zuschreiben; doch hierbei ist ein sympathetischer Rapport
nöthig. Wenn dieselbe nicht zwischen den Lebenden aufgespürt
werden kann, sondern zwischen einem Lebenden
und einem Verstorbenen, und wenn dieser Verstorbene
dabei ein Interesse hat, die in Rede stehende Thatsache
einem Lebenden mitzutheilen, — und zwar eine Thatsache,
die Niemand anders als nur er kennen kann, — ist es da
nicht natürlich und logisch zugleich, die Kommunikation
dieser Thatsache der Individualität zuzuschreiben, welche
sich als solche ankündigt? Hier vollzieht sich der Prozess
der Gedankenübertragung direct, auf eine natürliche Weise,
ohne zum Uebernatürlichen, zum Telephonanschiuss mit dem
Absoluten seine Zuflucht zu nehmen. Das Hellsehen
bestätigt diese Art der Erklärung noch besser. Was ist
denn das Hellsehen nach Herrn v. ff artmann? Es ist das
Percipiren von „thatsächlichen objectiven Erscheinungen als
solchen, ohne die normale Vermittelung der Sinneswerkzeuge"

Psychische Studien. April 1889. 13


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0201