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200 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 4. Heft. (April 1889.)
gelegenheit, ich habe mich weiter nicht darum bekümmert",
schliesst Herr Cyriax. Nattirlich, es war für ihn durchaus
nichts dabei zu holen. Das Alles geschah vor meinen
Veröffentlichungen. Aber es geht aus seiner Sachdarstellung
für mich wenigstens hervor, dass er allein doch „einen in
engem Verkehr mit der Frau Baronin gestandenen Herrn"
schon von früher her kannte, mit ihm in Oorrespondenz und
durch ihn in gewisser Fühlung mit der Frau Baronin war.
Ich erhielt meine Nachrichten über den Tod und das Vor-
mächtniss der Frau Baronin erst über Haag durch Herrn
A. J. Riko am 27. November 1888, da ich die „Spiritualistischen
Blätter" v. 18. Oktober 1888 mit ihrer Todesnachricht vor
dem 29. November 18^8 gar nicht zu Händen bekommen
habe. Es liegt demnach klar zu Tage, dass die dabei früher
interessirten Kreise wohl um ein solches Vermächtniss wussten,
obwohl Herr Cyriax dieses Wissen vorher seinerseits ableugnet
. Und doch sucht er sofort nach seiner Entzweiung
mit Besser Ende 1882 zunächst in den Besitz von dessen
kleiner spiritualistischer Bibliothek und Präsidentenwürde
zu gelangen, worüber sich Herr Besser zu jener Zeit
bitter bei mir beklagt hat, und erstrebte mit seinem Vereine
sogar die Rechte einer juristischen Persou , welche
bekanntlich nur als solche erbberechtigt ist. Durch all das
machte der frühere Tod des Herrn Besser und das Ueber-
leben der Frau Baronin einen Strich.
Herr Cyriax sagt ferner; — „Was nun mich selbst
betrifft, so habe ich nichts weiter zu sagen, als dass alles
rein erlogen ist, eine Lüge so niederträchtig, wie sie nur
sein kann, und auch diese Lüge sucht HeiT Witiig dem
Todten aufzuhalsen, aus dessen Munde er sie vernommen
haben will. — Ich erkläre, dass ich der Frau Baronin
Güldenstubbe niemals in meinem Leben einen Besuch abgestattet
habe, weder in Nizza, noch in Basel, noch in Paris
oder sonstwo, dass ich niemals in Briefwechsel mit ihr
gestanden habe, dass ich nicht die geringste Ahnung davon
gehabt habe, dass dieselbe jemals ein Testament zu Gunsten
JVittig\ oder Bessert gemacht habe, und dass ich die erste
Nachricht davon durch zwei Briefe aus Leipzig erhielt, als
die Todesnachricht in den 'Spiritualistischen Blättern'
gedruckt wurde. Ich habe von der Frau Baronin niemals
eine Unterstützung weder für den 'SprechsaaP noch für die
'Spiritualistischen Blätter' erhalten und habe sie nur einmal
in meinem Leben gesehen, und zwar auf meiner Reise in
Süddeutschland im Juli 1881 im Hause des Herrn
Dr. v. Langsdorff in Freiburg i. B., und dass da keine Silbe
von einer Unterstützung oder einem Vermächtniss gesprochen
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