Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 212
(PDF, 166 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0220
212 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1889.)

Zerstreute Ideen in Sachen des Spiritismus.

Brief an einen deutschen Philosophen.
Von Anton Schmoll in Paris.

(Nachdruck nur mit spezieller Genehmigung des Verfassers gestattet.)

V.

(Fortsetzung von Seite 174.)

Lohn und Strafe, — Da ich unserem irdischen Leben
nur einen untergeordneten Werth, nicht aber eine grundlegende
Bedeutung zuschreiben kann, so muss ich freiweg annehmen,
dass in jener ätherischen Existenz em Jeder, selbst der
grösste Missethäter, besser, glücklicher und unvergleichlich
reicher an Erkenntniss ist ai3 hienieden. (Dass ich, wenn
auch nicht Gleiches, so doch Aehnliches glaube von
allen unter dem Menschen stehenden Wesen, nämlich den
Thieren und sogar den Pflanzen, bedarf wohl kaum einer
besonderen Hervorhebung.) Die dogmatischen Moralisten
werden diese Ansicht freilich als eine verderbliche, unheilbringende
verwerfen und behaupten, sie triebe die Unglücklichen
zum Selbstmord und halte die Verbrecher nicht von
ihren Uuthaten ab. Ich glaube aber, dass hinsichtlich der
Ersteren der Instinkt der Selbsterhaltung, hinsichtlich der
Letzteren das persönliche Interesse ein hinreichendes
Palliativ bietet, und dass im Uebrigen die humanen Anschauungen
, welche den Alp der ewigen Höllenqualen von
uns abgeschüttelt haben, ohne dadurch den moralischen
Fortschritt der Menschheit zu beeinträchtigen, auch noch
den Rest des jenseitigen Criminalwesens beseitigen
werden, ohne dass der Welt Schaden dadurch erwüchse.
Es scheint mir im Gegentheil, dass eine Erhöhung des
moralischen Niveaus auf der Erde nicht dauerhafter begründet
werden kann als durch den einfachen, sich immer
tiefer in die Menschheit einwurzelnden Glauben, dass auf
dieses Lehen ein schöneres, besseres folgt, in welchem Erkenntniss
und Gefühl in erhöhtem Maasse uns beleben und
nicht mehr durch organische UnVollkommenheiten und
tausend andere störende Einflüsse niedergehalten oder
durch Illusionen aller Art auf Irrwege geleitet werden;
dass aber die Stufe der Vollkommenheit, welche wir
dort zu hoffen haben, wohl nicht ganz unabhängig ist
von der Cultur, welche wir auch hienieden unserem
Wollen und Streben, unseren Gedanken und Gefühlen an-
gedeihen Hessen, also in einem gewissen Sinne und bis zu
einem gewissen Grade eine um so höhere ist, je mehr wir

K


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