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Aksakow: Erik Bemerkungen über Dr. v. Hartinann's Werk. 229
mit sich selbst zufrieden wäre, und Daisy, ein damals das ♦
Medium controllirender Indianischer Geist, sprach in gebrochenem
Englisch, er (Samuel) wäre zum Erstaunen
gescheidt und hätte wirklich gethan, was, wie wir geglaubt
hätten, er nur im Scherze thun zu wollen vorgegeben habe.
„Und man ermesse unsere Ueberraschung, als am
nächsten Tage mit der 2 Uhr .Nachmittags-Post ein kurzes
eiliges Briefchen von Dr. Monck, in der Nacht, unmittelbar
nachdem die Erscheinung stattgefunden, geschrieben und
noch dazu ein Bericht jenes Herrn eintraf, bei dem Dr. Monck
auf Besuch war, und von dem ein Theil oben mitgetheilt
wurde. Der Bericht des Mr. F. fährt also fort: — 'Nachdem
ungefähr zwei Stunden vergangen waren, wurde von mir
und der Familie bemerkt, dass des Mediums Hand plötzlich
zum Schreiben controllü t (gelenkt) wurde, und augenblicklich,
während es noch mit uns redete, seine Augen vom Papiere
abgewendet, schrieb es folgenden Satz: — ,Guten Abend,
ich bin so eben von — aus Portsmouth gekommen. Ich
schnitt ein wenig von ihren Haaren ab als Beweis und habe
sie hierher mitgebracht. Schickt und erzählt es ihrem
Vater. Das Haar ist direct von ihrem Kopfe zu meinem
Medium gekommen. Sehet! -- Samuel' — Wir erhoben
unsere Augen zu seinem Kopfe; das hier beigeschlossene
Haar sahen wir aus der Südwest-Ecke des Zimmers
schweben und sich auf sein Haupt niederlassen, und dann
auf den Fussboden niederfallen, von dem ich es aufhob.
Ich kann hinzufügen, dass all dies nicht stattfand in einer
formellen Seance, sondern ganz unerwartet, und bei vollem
Gaslicht, und während eine meiner Tochter des Mediums
Hände die ganze Zeit über sicher festhielt*" —*)
Uebrigens ist es uns für den Zweck, den wir in diesem
Kapitel verfolgen, gleichgültig, ob der Gegenstand aus der
Nähe oder Ferne herbeigebracht wird; das Wesentliche ist,
die Realität des im Spiritismus unter dem Namen der
„Durchdringung der Materie" gekannten Phänomens zu
erweisen, dem gegenüber die „natürlichen" Erklärungen
ohnmächtig sind. Ich halte es für unnütz, mich mit dem
Beweise aufzuhalten, dass die Phänomene der Knoten-
*) Hier diiifto sich wohl auch die Erzählung des Königs Friedrich
Wilhelm IV. von Preussen anreihen lassen, welche General von Pfucl
seinem Leib-Arzte Dr. Loeive-Culbe als vor 1848 geschehen und von
einem schwedischen Bischote stammend berichtete, dass ein f in ni sc her
Zauberer dem Bischof aus grosser Entfernung von seiner Ehefrau
den Trauring zum Zeichen überbracht habe, dass er in seinem
Trance-Zustande wirklich im Geiste leiblicherweise bei ihr gewesen
sei. S. „Psych. Studien" September-Heft 1888, 8. 389-391.
Der Uebersetzer Gr, C. Wütig.
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