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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk 233
anbringen lassen, so dass, wenn die Kiste geschlossen, es
unmöglich war, dieselbe zu entfernen. Ungefähr ein Dutzend
Personen waren eingeladen, dem Experiment beizuwohnen,
welches, so viel ich wusste, das erste derart versuchte war.
Nachdem durch die Gesellschaft eine gehörige Einsicht von
der Kiste genommen war, verschloss ich sie mit einem
Vorlegeschloss, das ich für diesen Zweck gekauft hatte, und
dessen Schlüssel niemals aus meinem Besitz gekommen war.
Ueberdiess klebte ich einen Streifen gummirtes Papier von
dem Deckel aus über die Seite und legte Siegel an beide
Knden. Als das Licht ausgelöscht werden sollte, sagte
Mrs. Thayer, sie hätte ihr Taschentuch zu Hause gelassen,
welches sie über ihren Kopf während der Manifestationen
hängt, um sich, wi#o sie behauptet, vor den waltenden
elektrischen Einflüssen zu schützen. Hierauf nahm ein
Herr aus seiner Reisetasche ein Packet von chinesischen
Papier-Servietten und offerirte ihr eine davon. Mrs. Thmjer
sagte, sie wäre nicht zu gebrauchen, da sie nicht von Seide
wäre, und so blieb sie auf dem Tische liegen. Das Licht
wurde hierauf ausgelöscht, und wir begannen zu singen.
Nach Verlauf einer kurzen Zeit wurde uns befohlen, dass
wir in die Kiste blicken und nachsehen sollten, ob etwas
stattgefunden hätte. Als wir durch die Scheibe blickten,
sahen wir Etwas, das wir für Blumen hielten, aber beim
Oeffnen der Kiste erwies es sich als die Papier-Serviette,
welche auf dem Tische liegen geblieben war, indem wir das
punktirte Muster irrthümlich für Blumen gehalten hatten.
„Dies ermuthigte uns, eine neue Prüfung anzustellen,
und eine Gesellschaft von acht Personen kam etwa eine
Woche später zu diesem Zwecke zusammen, unter ihrer
Anzahl auch General Roberts, der Herausgeber von 'Mind
and Matter'. Die Kiste wurde auf dieselbe Weise wie das
vorige Mal 'verschlossen', und alle Anwesenden waren
überzeugt, dass weiter nichts darin war als die chinesische
Papier-Serviette, welche in dir vorhergehenden Seance
hineingekommen war. Nachdem das Licht ausgelöscht
worden war, begannen wir zu singen und fuhren damit etwa
zehn Minuten lang fort, als eine Aufeinanderfolge von lauten,
lebhaften Klopftönen an der Kiste vernommen ward, worauf
ich fragte: — 'Sollen wir weiter singen?' Drei deutliche
Klopfzeichen erfolgten. Wir sangen weiter und fühlten
bald darauf einen ganz entschieden kühlen Wind durch
das Zimmer dringen, welcher sehr bemerkbar wurde, da es
ein ausserordentlich hoisser Nachmittag war. Hierauf
wurde ein lauter Krach vernommen, als ob die Kiste in
Stücken zerbrochen wäre. Ein Licht wurde entzündet, und
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