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Wittig: Cyriax contra Wittig. 245
Weise öffentlich eompromittire. Ich stehe mit dem jenseitigen
Geiste des Herrn Besser in durchaus keinem mediumistischen
Verkehr und würde auch auf seine etwaigen Aussagen durch
einen solchen ohne die allerschärfste Kritik kein juridisches
Gewicht legen. Wohl aber stand ich mit dem lebenden
Herrn Besser in Correspondenz und erhielt von ihm manche
werthvolle schriftliche Zeugnisse von seiner Denkweise
über seinen Compagnon Dr. Cyriax nach nur anderthalbjähriger
gemeinsamer „harmonischer" Thätigkeit mit ihm.
Daraus ergiebt sich, dass Herr Besser sehr wohl im Stande
gewesen ist, über Dr. Cyriax nicht kolossale Lügen, deren
Ursprung nur bei mir zu suchen wäre, sondern nur damals
und bis jetzt nicht so allgemein bekannte Thatsachen und
Wahrheiten zu verbreiten. Ich denke, nur ein paar kurze
Auszüge aus diesen schriftlichen Zeugnissen des Herrn
Besser werden die durch die Mediumschaft des Herrn Cyriax
etwa noch sprechen wollende Geisterstimme Bessert laut
und nachdrücklich übertönen.
Herr Besser übersandte mir am 16. Januar 1883 zur
beliebigen Veröffentlichung eine eigenhändige „Copie eines
soeben an Herrn St. A. A. abgesendeten Briefes" zu, worin
es heisst: — „Aus dem 'Sprechsaar ersehen Sie, dass ich
seit 1. Januar die Redaction selbst übernommen habe, es
• war mit Dr. Cyriax nicht mehr auf anständige Weise zu
arbeiten. Der Artikel von Niedermayer, worin auch Ihre
geschätzte Person vor Kurzem angegriffen wurde, war ohne
mein Wissen fast wie alles Andere zur Aufnahme gekommen,
und bin ich herzlich froh, dieses Joch hinter mir zu haben,
wo ein Unfehlbarer das Feld allein behauptete. Ich bestimmte
mich daher, auch Herrn Dr. Wittig in Nr, 15 für seine
Abwehr das Wort zu geben, er hat immer auf schmähliche
Weise herhalten müssen. Es ist recht schlimm, wie wir
immer und immer wieder durch . ♦ ♦ (solche) Persönlichkeiten
zu leiden haben, auch ist es soweit unter unsern
Freunden, dass die Mediumschaft des Dr. Cyriax sehr in
Zweifel gestellt wird. Wir haben beobachtet, verglichen
und unsere Schlüsse gezogen und können weniger als eine
(sich) einmischende Geisterwelt bei ihm constatiren.
U. s. w." —
Am 3. April 1883 schreibt mir Herr Besser: — „Ich
möchte Ihnen so gern das Resultat der am Sonntag beigewohnten
Sitzung (mit Frau Töpfer) erzählen, ziehe aber
vor, wenn nicht eher, nächsten Sonntag in der Abendstunde
persönlich Alles mitzutheilen. Es ist zu interessant, diesem
Humbug Gl üben beizumessen, dass man es hier mit
materialisirten abgeschiedenen Geistern zu thun hab^n
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