Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 263
(PDF, 166 MB)
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I

I

Schulz: Eine Seancc in Leipzig mit dem Medium EmÜ Schraps. 263

in meinem 80, Lebensjahr stehe, nicht gegangen bin. Während
unseres Gesprächs hüllte mir Abiila zu wiederholten Malen
das ganze Gesicht in Phosphor ein, und zwar so stark, dass
ich, unwillkürlich betroffen, mit dem Kopfe zurückfuhr. Das
übrige Gespräch war nicht besonders inhaltsreich, weswegen
ich es hier weglasse. Erwähnenswerth dürfte wohl noch sein,
dass ich während der ganzen Zeit des Gesprächs, welches
ich mit Abiila führte, im Gesicht und an den Händen nicht,
wie gewöhnlich bei dergleichen, eine Kühle, sondern eine
eisige Kälte empfand.

Nach Beendigung dieser Seance hörte man starke
Klopflaute von allen Seiten. Es wurde auf die Dielen, an
die Decke, auf die Möbel u. s. w. geklopft. Als es einiger-
maassen wieder stiller geworden war, erbat sich Herr
Baumann, des Mediums Magnetiseur, von den Anwesenden
Ringe aus und empfing auf seine Bitte hin drei Stück von
denselben, die er sogleich unter den Vorhang hin, auf die
innere Seite der Schwelle von des Mediums Zimmer schob.
Nach einigen Augenblicken hörten wir durch Klopf laute die
Aufforderung, Licht zu bringen. Das wurde sogleich gebracht
. Als wir mit demselben bei dem Medium eintraten,
das noch ganz genau so, wie zuvor gebunden war, sahen
wir die drei Ringe an der straff gezogenen Schnur, die ich
schon früher besonders bemerkt habe, hängen. Wer das
ruhig und ohne vorgefasstes Vorurtheil geprüft hat, konnte
wohl nicht gut anders, als auf Durchdringung der
Materie schliessen. (Siehe Zöllner ,,Wissenschaftliche Abhandlungen
".) Als die Zirkeltheilnehmer Alles betrachtet und
sehr genau untersucht hatten, verliessen sie, die Köpfe
schüttelnd, des Mediums Zimmer und Hessen den Vorhang
wieder zufallen.

Nach kurzer Zeit ertönten wiederum Klopflaute, die
da meldeten, dass die Kraft des Mediums erschöpft sei
Nun begaben sich alle Anwesnnden nochmals in des Mediums.
Zimmer und mussten das Medium, um es von seinen Fesseln
zu erlösen, losschneiden, denn aufzuknüpfen wäre, wenn
wohl auch nicht unmöglich, so doch viel zu zeitraubend
gewesen. Die Schnur, woran die Ringe hingen, war so fest
verknotet, dass sie ebenfalls separat durchschnitten
werden musste. Nun wurde das Medium, das ganz erschöpft
war und über heftige Kopfschmerzen klagte, in das Zimmer
der Zirkeltheilnehmer gebracht, von Herrn Baumann^ seinem
Magnetiseur, entmagnetisirt und ihm zum Trinken ein Glas
frischen Wassers gereicht, nach dessen Genuss es allmählich
annähernd in seinen normalen Zustand wieder eintrat.


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