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260 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1889.)
Jahre verehelicht gewesen. Vor ihrem Hingange versprach sie
ihrem Gatten, dass sie ihm, wenn es möglich wäre, die
höchsten Phasen der Mediumschaft bringen würde. Um ihr
Versprechen zu erfüllen, ist sie des Doctors treue Leiterin
und Inspiratorin gewesen von dem Tage ihres Hingangs ins
Geisterland bis jetzt. Die Gabe, Krankheiten zu diagnosti-
ciren, begann sich bei ihrem Gatten ungefähr ein Jahr vor
ihrem Hingange zu entwickeln, eine Gabe, die er noch
besitzt.
Vor ungefähr anderthalb Jahren zog Dr. Stansbury in
diese Stadt, woselbst seine Gaben als ein unabhängiges
Schreib-Mediuni in lebhafter Uebung gehalten wurden, wobei
„Jeanette" die Kraft hinter der Scene war, welche die Manifestationen
leitete und unterstützte.
Vor etwa sechs Monaten verband sich Dr. Stansbury
ehelich mit seiner jetzigen Frau, einer Dame von schönen
mediumistischen Gaben. Die gegenseitige Vermischung der
Aura dieser beiden Psyciiiker lieferte schliesslich die Bedingungen
für die überraschendsten Geister-Manifestationen.
Kurz nach Besitznahme ihrer neuen und hübschen
Wohnung in Scott Street wurde dem Doctor von „Jeanette"
eröffnet, dass, wenn er sich eine Camera anschaffen und die
Kunst des Pkotographirens lernen würde, — eine ganz
leichte Sache bei dem gegenwärtigen fortgeschrittenen Zustande
dieser Kunst, — sie im Stande zu sein glaubte,
Geister-Bilder zu erzeugen. Er that dies, und bald erfüllte
sie ihr Versprechen. Viele von diesen Bildern waren zuerst
die wohlbekannten Gesichter hervorragender Personen im
Geisterleben, welche die Geister weit leichter auf die Platte
zu übertragen im Stande zu sein schienen, als sie die
Gesichter von Jemandes Geister-Freunden hervorzubringen
vermögen; aber sie machen beständig Fortschritte in Erzeugung
der letzteren, bis gegenwärtig kaum eine Platte
entwickelt wird, auf welcher die Sitzer nicht irgend ein
wohlbekanntes Gesicht neben ihrem eigenen finden. Diese
Bilder können, wie uns versichert wird, nur in einem
einzigen Zimmer dieses Hauses, — dem von Mr. und Mrs.
Stanbury als Seance-Zimmer benutzten, — hervorgebracht
werden. Hier auch ereigneten sich die noch wundervolleren
Phänomene, welche wir zu berichten im Begriffe stehen.
Vor einigen Wochen wurde uns von „Jeanetie" gesagt,
dass sie mit einem Cirkel von ihrer eigenen Auswahl zu
materialisiren und auch anderen Geistern beizustehen im
Stande sein würde, um sich ihren irdischen Freunden darzustellen
. Der Cirkel wurde nach Anweisung gebildet, und
zuverlässig genug erschien sie, anfangs nicht sehr stark, aber
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