Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 276
(PDF, 166 MB)
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276 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 6. Heft (Juni 1889.)

es beobachtet haben, and von dem die Leser des Herrn
v. ff. eine ziemlich unvollkommene Vorstellung haben müssen.
Eine „materialisirte" Gestalt ist für den Anblick ein vollkommen
menschlicher Körper hinsichtlich aller Details der
anatomischen Gestalt; sie gleicht mehr oder weniger dem
Medium, oder sie gleicht ihm überhaupt gar nicht, sowohl
im Geschlecht wie an Alter; sie ist ein lebendiger, mit
Vernunft und Willen begabter Körper, welcher sich frei
bewegt, sieht uud spricht ganz wie ein anderes lebendes
Wesen; sie hat eine gewisse Dichtigkeit und eine bestimmte
Schwere; sie bildet sich, wenn die Bedingungen gut sind, im
Zeitraum einiger Minuten; diese Gestalt erscheint stets
mehr oder weniger verhüllt; diese Hülle ist nach der
Aussage der Gestalt selbst von irdischer Erzeugung, „herbeigebracht
" (apportirt) durch ein unerklärliches Verfahren,
oder auf der Stelle materialisirt, (was die Gestalt dadurch
beweist, dass sie sich einige Mal unter den Augen der
Zuschauer materialisirt, odei dass sie diese Hülle vor ihnen
erzeugt, nachdem sie sich materialisirt hat); diese so verhüllte
Gestalt hat die Fähigkeit, während der Seance direct vor
den Augen der Zuschauer wie durch die Dielung oder in
die umgebende Luft plötzlich zu verschwinden und wieder
zu erscheinen. Ein Theil des also materialisirten Körpers
kann sogar dauernd zurückbleiben; von dergleichen Gestalten
abgeschnittene Haare sind aufbewahrt worden. Das steht
unbestreitbar fest durch das Experiment des Mr. Crookes,
welcher der Gestalt Kaiie's eine Haarlocke abschnitt,
„nachdem er dieselbe vorerst bis zur Kopfbaut verfolgt und
sich überzeugt hatte, dass sie wirklich dort wuchs". („Psych.
Stud." 1875, S. 22.)

Das sind die sehr schwer zu verdauenden Wunder,
welche uns das Phänomen der Materialisation darbietet!
Nicht weniger als eine zeitliche Schöpfung eines menschlichen
Körpers, ausserhalb aller Gesetze der Erzeugung! Eine
morphologische (gestaltenbildende) Manifestation des be-
wussten individuellen Lebens, ebenso unverkennbar wie geheimnissvoll
! Und nichtsdestoweniger findet Herr v. IL
das Phänomen ganz natürlich, als nur eine Wirkung der
„somnambulen Phantasie des Mediums"!! Wenn aber die
Materialisation stattfindet, wennclasMediumsogar nicht
im Trance ist, — sind es zwei Bewusstseine und zwei
Willen und zwei Körper, welche zu gleicher Zeit
functioniren? Ist es immer die „somnambule Phantasie",
welche dieses Wunder bewirkt? Und wenn zwei und
drei Gestalten auf einmal erscheinen, — wie zieht
sich die „somnambule Phantasie44 alsdann aus der Ver-


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