Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 277
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. IJarttuann's Werk. 277

legenheit? Sie vermehrt die Körper und die Bewusst-
seine, niclit wahr?

Aber das ist noch nicht Alles: es handelt sich dabei
noch um ein kleines Detail, das ich meinen Lesern hervorheben
muss. Man darf nicht vergessen, dass Herr v. IL das in
uns wohnende Vorhandensein einer selbstständigen psychischen
Wesenheit, eines transcendentalen Subjects als eines orga-
nisirenden individuellen Prinzips nicht anerkennt; er sieht
die Notwendigkeit nicht ein, einen „Metaorganismus", einen
Astral- oder psychischen Leib als ein Substrat des
physischen Organismus zuzugeben; nichts von alledem!
Das somnambule Bewusstsein, welches bei Herrn
v. H. alle Wunder des Mediumismus verrichtet, ist nur
eine Function der mittleren Hirnpartien, der
subcortikalcn Centren. Mithin ist das Phänomen der
Materialisation nur eine Wirkung der unbewussten Functionen
des Gehirnes des Mediums, eine Wirkung derjenigen seiner
Gehirntheile, in denen der Sitz des somnambulen Bewusst-
seins sich befindet! Das ist Alles! Das ist, wie die
Franzosen sagen, „ä prendre ou ä laisser".

Hierbei wird die Hinweisung des Herrn v. Hartmami
auf den in den „Psych. Stud." 1880 veröffentlichten Artikel
des Realschuldirectors Dr. Janisch vorzugsweise interessant.
Die Annahme fortsetzend, welche ich vorher citirt habe,
fährt Herr v. H. fort:— „Auf eine andere Ursache als das
Medium zurückzugehen, dazu würde selbst in diesem Falle
schlechterdings kein Vorwand gegeben sein, wie dies von
Janisch in umfassender und überzeugender Weise nachgewiesen
worden ist". (S. 105). — Man könnte daher glauben,
dass Herr v. H. vollkommen solidarisch mit Herrn Janisch
sei. Aber welche Ueberraschung erwartet uns! — Vor
allem, Herr Janisch giebt die selbständige Individualität der
Seele, ihre Präexistenz zu; er betrachtet unseren Körper
als ihre erste Incarnation oder „Materialisation". („Psych.
Stud." April-Heft 1880 S. 178.) — „Die Seele aber kann
— mit Bedürfniss, oder durch Verirrung des Triebes auch
ohne Bedürfniss, — getrieben werden, sich bei Leibesleben
noch weiterhin zu materialisiren" (daselbst S. 179), — und
das ist das mediumistische Phänomen der „Materialisation";
das ist auch die Ursache der Aehnlichkeit zwischen der
materialisirten Gestalt und dem Medium, (wofür die
„somnambule Phantasie" des Harrn v. Hartmann weder
jemals einen hinreichenden Grund liefern kann, noch jemals
können wird! — A. A.). — „Der weitere Schritt wäre der,
dass die Seele sich einen zweiten Leib gäbe, der bloss noch
den allgemein menschlichen Typus bewahrt, im übrigen von


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