Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 282
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0290
282 Pychische Studien. XVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1889.)

Bewusstsein niclit beschränkt ist durch die Sphäre unseres
Körpers, sondern mit dem Vermögen eines intellectuellen
passiven wie aktiven Verkehrs mit lebenden menschlichen
AVesen begabt ist, d. hu dass dieses innere Bewusstscin
nicht nur die Fähigkeit besitzt, in sich zu reflectiren (oder
sieh anzueignen) die Eindrücke des intellectuellen Inhalts
eines fremden (inneren oder äusseren) Bewusstseins, sondern
auch ohne die gewohnte Vermittelung der körperlichen Sinne
seine eigenen von sich aus zu übertragen (Gedankenlesen.
Gedankenübertragung); und mehr als das, dass dieses innere
Bewusstsein ein Erkenntniss-Vermögen besitzt für das
Existirende in der Gegenwart wie in der Vergangenheit,
sowohl in der physischen wie in der intellectuellen Welt,
— ein Erkenntniss-Vermögen, das weder durch die Zeit,
noch durch den Raum, noch durch irgend eins der bekannten
Mittel der Erkenntniss beschränkt ist (Hellsehen). Ganz
dieselben Schlussfolgerungen waren bereits von mir formulirt
in meiner Antwort an Herrn ff Assier, die ich auf Russisch
in dem Journal „Der Rebus" im Jahre 1884 noch vor
dem Erscheinen von Hartmanri% Werk veröffentlicht habe.

Es würde nicht in den Gang meiner Replik passen,
mich über die elementaren mediumistischen Phänomene der
physikalischen und intellectuellen Ordnung zu verbreiten,
auf welche die hier formulirten Schlussfolgerungen sich
speziell anwenden Hessen; es wird vorausgesetzt, dass sie
dem Leser schon hinreichend bekannt sind, oder wenigstens
hat er \on ihnen bereits eine gewisse Kenntniss durch die
Schrift des Herrn von Hartmann, welche von ihnen ein
ziemlich vollständiges Resume giebt; und zum Theil auch
durch die von mir beigebrachten zahlreichen Beispiele.

Wenn wir unsere Schlussfolgerungen noch weiter verallgemeinern
und zusammenfassen, so zwingt uns das Studium
der mediumistischen Phänomene ausserhalb jeder spiritistischen
Hypothese, folgende zwei T hat Sachen anzuerkennen
: —

\) Die Existenz eines inneren, vom äusseren Bewusstsein
scheinbar unabhängigen Bewusstseins, welches begabt ist
mit einem Willen und einer Vernunft für sich und mit einem
aussergewöhnlichen Erkenntniss-Vermögen, welches das
äussere Bewusstsein nicht kennt und beherrscht, und welches
nicht eine Manifestation weise des äusseren Bewusstseins ist,
denn diese zwei Bewusstseinsarten handeln nicht immer
abwechselnd, sondern auch sehr häufig gleichzeitig. (Nach
Herrn v. Hartmann ist es ein Vermögen der mittleren
Hirntheile; nach Anderen ist es eine Persönlichkeit, eine
Individualität, ein transcendentales Wesen. Wir gehen auf


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0290