Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 283
(PDF, 166 MB)
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Aksakow: Krlt. Bemerkungen übt>r Dr. v. Hartmann's Werk. 283

diese Definitionen nicht ein. Es genügt uns, anzuerkennen,
dass die psychische Thätigkeit des Menschen eine gedoppelte
— eine bewusste und eine unbewusste — eine
äussere und eine innere ist, und dass die Fähigkeiten
dieser letzteren um vieles die der ersteren übersteigen).

2) Die Möglichkeit einer aussei körperlichen (oder Fern-)
Wirkung des menschlichen Organismus, — einer nicht nur
intellectuellen und physischen, sondern selbst plastischen
Wirkung, welche allem Anschein nach speziell einer
Function des inneren Bewusstseins angehört. Diese Wirkungskraft
ausserhalb des Körpers scheint nach Allem vom äusseren
Bewusstsein unabhängig zusein, denn dieses letztere keunt
sie nicht und lenkt sie auch nicht, ja es funktionirt sehr
häufig gleichzeitig mit der ersteren.

Was die Möglichkeit einer intellectuellen, den Körper
überschreitenden Wirkungskraft des äusseren Bewusstseins
betrifft, so geht dieselbe ebenfalls, aber nicht speziell aus
mediumistisclien Phänomenen von Statten, denn sie ist schon
lange Zeit ausserhalb des Spiritismus durch die .Experimente
des Somnambulismus und erst jüngst durch die Erfahrungen
der Telepathie (des Fernfühlens) erwiesen worden.

Das ist bereits ein unermesslicher Gewinn, welcher dem
Spiritismus zu verdanken ist! Herr v. Hartmann findet es
für möglich und nothwendig, diese zwei Schlussfolgerungen
oder diese zwei Thatsachen anzunehmen, wobei man nach
ihm ganz auf dem wissenschaftlichen Terrain verharrt und
den methodologischen Prinzipien, die er aufgestellt hat, treu
verbleibt. Und die diesen Prinzipien folgende Wissenschaft
wird eine* Tages ebenfalls diese grossen Wahrheiten anerkennen
und verkündigen müssen; sie ist schon auf dem Wege
dahin, denn selbst in unseren Tagen rehabilitirt sie zum
grossen Theile die von den Magnetiseuren seit 100 Jahren
gewonnenen Thatsachen; sie beschäftigt sich endlich mit dem
Somnambulismus, mit dem Doppel-Bewusstsein, mit der
ausserkörperlichen oder übersinnlichen Wirkungskraft des
Denkens u. s. w. Alle?, das war noch vor wenig Jahren
für die Wissenschaft ein verrufenes Gebiet. Es ist der
nächste Schritt zum Hellsehen; dieses klopft bereits an die
Pforten des wissenschaftlichen Heiligthums.

Der Kürze halber schlage ich vor, durch das Wort
„ A n i in i s m u s " zu bezeichnen alle intellectuellen und
physikalischen Phänomeue, welche eine ausserkörperliche
oder Fern-Wirkung des menschlichen Organismus in sich
schliessen, und besonders alle mediumistisclien Phänomene,
welche sich durch eine Wirkungskraft des lebenden Menschen
ausserhalb der Grenzen seines Körpers erklären lassen. Die


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