Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 286
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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280 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 6. Hett, (Juni 1889.)

nicht nach den Anweisungen eines uns Unbekannten zu
behandeln riskiren könne. Nichtsdestoweniger setzte man
mich an den Tisch mit einer Ziehtochter der Fürstin -
Mademoiselle Kowalew. Zur damaligen Zeit glaubte ich nicht
an die Homöopathie und war der Meinung, dass ein ernstlich
Kranker in die Stadt zu einem Arzte geschickt werden
müsse. Trotz meiner inneren Opposition — Anwendung
von meinen Händen gestattete ich mir nicht zu machen —
wurde der Name Hähnemann durch die Klopftöne des Tisch-
fusses hervor buchstabirt. Das ging mir sehr wider Wunsch
und Willen. und ich wünschte aus allen meinen Kräften,
dass er keinen Rath geben möchte; und wirklich, die erste
Redewendung lautete: — dass er keinen Rath er-
theilen könne. Die Fürstin ärgerte sich und sagte, dass
ich ihn verhinderte, und hiess mich den Tisch verlassen.
Wer mich ersetzte, — ob die Fürstin selbst, oder eine andere
Person, — erinnere ich mich nicht mehr. Ich selbst nahm
Platz nahe bei dem Fenster, 5—7 Fuss vom Tische entfernt,
und ich wendete alle Kraft meines Willens auf, damit der
Tisch den Satz gebe, den ich bilden werde. Nach meiner Entfernung
vom Tische fragte die Fürstin: — ,,Waium konnte
Bahnemann keinen Rath ertheilen?" Der Tisch antwortete
durch Klopflaute mit seinem Fusse: — „Weil ich als Arzt
zum Narren geworden bin, seit ich die Homöopathie erfand."
Tch diktirte diesen Satz, indem ich meinen ganzen Willen
und mein ganzes Denken auf jeden folgenden Buchstaben
concentrirte; ich erinnere mich, dass es in der Communi-
kation keinen Fehler gab, der Tisch hielt genau bei jedem
geforderten Buchstaben inne. Kaum war das Diktat
beendet, als ich von einem sehr heftigen Kopfschmerz
ergriffen wurde." —

Hier haben wir den positiven Beweis, dass eine der
gewöhnlichsten intellectuellen Manifestationen des Spiritismus
— das Tisch rücken — beeinflusst zu werden vermag
durch die intellectuelle Einwirkung eines lebenden Menschen;
denn sie ist hervorgerufen worden durch ihr äusseres
Bewusstsein, d. h. auf eine vollkommen bewusste Weise im
normalen Zustande; während diese Manifestationen sich
gewöhnlich erzeugen durch eine Wirkung des inneren
Bewusstseins, von dem das äussere Bewusstsein keine
Kenntniss hat.

Jetzt will ich mehrere Fälle eines während ihre*
Schlafes hervorgerufenen Verkehrs lebender
Personen vorführen. Ich will auch mit einer Thatsnchc
beginnen, welche ich aus erster Quelle — von einem unserer
wohlbekannten Schriftsteller, Herrn Wsewolod Solowietv


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