Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 292
(PDF, 166 MB)
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292 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1889.)

Ausspruch in den Ueberlieferungen des sogenannten Aberglaubens
zugekommen sind, hat Baron Hellenbach aufzuklären
gesucht, indem er auf die Analogie zwischen den Thatsachen
der sogenannten Mystik und den Problemen der imponderablen
Materie aufmerksam machte,*) und alle Schwierigkeiten einer
natürlichen Erklärung von Thatsachen hinwegzuheben sich
bestrebte, welche früher theils geleugnet, theils abergläubisch
gedeutet, theils für unerklärlich gehalten wurden. Ich hoffe,
es wird sich immer besser beweisen lassen, dass Heilenbachs
Gedanke in seinem innersten Kerne richtig ist, und wenn
auch die Einkleidung desselben, wie überhaupt jede menschliche
Ausdrucksform, im Verhältniss zur Wahrheit eben nur
eine Hieroglyphe ist.

Fernwirkungen akustischer Natur werden, wie
bekannt, durch Telephonverbindung vermittelst der Elektrizität
zu Stande gebracht. Für den imponderablen Leib
(Aetherleib) oder Metaorganismus, welcher nach Heilenbach^
Hypothese das Schema des menschlichen Organismus ist und
über jene Kräfte und Fähigkeiten verfügt, die der unwägbaren
Materie zukommen, (also auch über die Elektrizität,) existirt
kaum eine Entfernung, „und eine Mittheilung verursacht",
— um seine Worte zu gebrauchen — „so wenig Schwierigkeit
, als eine Depesche von London nach Paris, wenn auch
mit dem Unterschiede, dass wir Draht und Batterien nöthig
haben, und der Metaorganismus über Verbindung und Strom
unmittelbar verfügt." — Wohl mitunter auch ganz unwillkürlich
, wobei die Fernwirkung solchen Reizen zu vergleichen
wäre, welche bedachtlos auf unsere Nerven ausgeübt werden
und die Thätigkeit der Nervenelektrizität anregen.

Ein ebenso allgemein verbreiteter Aberglaube ist, dass,
wenn die Katzen sich putzen, Gäste kommen sollen. Die
Erfahrung hat mir dies oft bestätigt. Ist das auch eine
Wirkung der Elektrizität, über welche der Aetherleib der
ankommenden Persönlichkeit verfügt? —

Ludwig Börne, welcher schon 1817 jene goldenen Worte
schrieb, scheint ein hypnotisirbares Individuum gewesen zu
sein. Wenigstens konnte er sich selbst hypnotisiren, durch
den Einfluss nämlich seiner eigenen Einbildung. Ich glaube
nicht, dass es ein Scherz ist, was er in seinen Briefen
darüber erzählt. Er litt an hypochondrische» Anfällen,
wobei er sich einbildete, gläserne Finger zu haben, und
fürchtete, beim Schreiben dieselben zu zerbrechen. Ein
ander Mal suggerirte er sich selbst, er habe einen Fehler

*) S. „Sphinx" IV, 19. 20. 21: — „Der Aether als Lösung des
mystischen Eäthsels."

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