Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 375
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Schmoll: Zerstreute Ideen in Sachen des Spiritismus. 375

Menschen sein können. Gegen die Heranziehung der
Geister Verstorbener zur Erklärung übersinnlicher That-
sachen lassen sich jedenfalls eine ganze Reihe ernster Bedenken
erheben, und ich glaube, dass die einfachste und
naheliegendste Erklärung aller dieser Thatsachen in der
Thätigkeit unseres noch an den irdischen Leib gebundenen
Meta-Organismus zu suchen ist. Zur Stunde ist das
oigentliche Verhalten dieser transcendentalen Wesenheit
noch in ein geheimnissvolles Dunkel gehüllt. Was wir aber
davon thatsächlich wahrgenommen haben, genügt, um anzunehmen
, dass dieselbe in gewissen, jedenfalls sehr seltenen
Ausnahmefällen aus ihrer materiellen Darstellung heraus- und
nn andere, in normalem Zustande befindliche Menschen
herantreten kann, ohne dass diese die geringste Ahnung
davon hätten. Sich selbst sind solche unsichtbare
Wesen ihres Erscheinens bei uns nur momentan, wohl
meistens auch nur unvollkommen bewusst; bei Wiederbesitznahme
ihres Körpers erinnern sie sich in der Kegel
ihres Erscheinens nicht mehr» Wenn nun aber diese Form
der Doppelgängerei sich durch die Erfahrung als
Thatsache bestätigt bat, weshalb sollten solchen unsichtbaren
Gesellschaftern — besonders, wenn eine Art von jenseits der
Bewusstseinsschwelle ausgebender Suggestionsthätigkeit dabei
im Spiele ist, — nicht alle jene Mittheilungen (Com-
municationen) zugeschrieben werden können, welche doch so
offenbar den Stempel irdischen Ursprungs tragen? Weshalb
wäre man absolut gezwungen, die Geister der Verstorbenen
zu ihrer Erklärung heranzuziehen? Wer weiss, ob nicht
mehrere solcher Wesen sich unter begünstigenden Umständen
i;ewissermaassen geistig verbinden und verschmelzen können,
um eine ganz vorwiegend intelligente Antwort zu Tage zu
fördern (wie dies z. B. bei den von Eugene Nus mitgetheilten
sinnigen Definitionen in zwölf Worten stattfand), oder um
selbst physische und dynamische Wirkungen aller Art
hervorzubringen ? Wird es auf diese Weise nicht auch ohne
die Zuhilfenahme verstorbener Menschen begreiflich, dass die
Antworten oft in fremden, allen Anwesenden unbekannten
Sprachen gebracht werden? Dass Begebenheiten mit-
getheilt werden, welche in grosser Entfernung stattfinden,
welche sich später als genau den Mittheilungen entsprechend
herausstellen und doch nachweislich von keinem der Ex-
perimentirenden oder deren Bekannten gewusst sein konnten?
Dass zwischen dem albernsten Zeug auch mitunter kerngediegene
Ideen, zwischen den Ausdrücken niedriger Rohheit
auch die delikatesten Erzeugnisse einer reinen Denkart
einlaufen? Wer beweist, dass die bekannte, von W. Crookes

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