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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 381
psychischen Wirkungskraft entsprechende, welche zum Theil
ausserhalb desjenigen, der die Erscheinung sieht, stattfindet.
Es ist deshalb vollständig unnütz, dass ich mich hier damit
aufhalte, Beispiele dieses Phänomens anzuführen, um so mehr,
als die Beispiele, welche ich in dem folgenden Kapitel gebe,
noch mehr diesem Zweck entsprechen. Aber ich muss mich
bei folgender Betrachtung aufhalten.
Jetzt, wo wir die Phänomene der Materialisation kennen,
haben wir das Recht, einzuräumen, dass in gewissen Fällen
die Erscheinung kein rein psychisches Phänomen sein kann,
sondern dass sie auch eine gewisse Objectivität, ein gewisses
Substratum von Materialität oder stofflicher Unterlage zu
haben vermag, was eine besondere Art von Doppelgängern
daraus machen würde, die den Uebergangspunkt zwischen
dieser Rubrik und der folgenden bilden könnten. Wir haben
einige Thatsachen, welche beweisen können, dass diese
Annahme nicht grundlos ist.
Die kostbarste und lehrreichste Thatsache, welche wir
in dieser Art besitzen, ist ganz bestimmt die Thatsache
der gewohnten Verdoppelung der Emilie Sagee,
welche monatelang durch ein ganzes Pensionat beobachtet
wurde, während Emilie selbst ebenfalls sichtbar blieb. Wir
verdanken diese Thatsache Mobert Dale Oiven, welcher
sie aus erster Quelle (von der Baronin Julie von Gülden*
stubbe) erhielt und davon eine kurze Notiz in seinem
Buche: — „Pootfalls on the Boundary of another
World" (Wiederhallende Pusstritte an der Grenze einer
anderen Welt) — gegeben hatte, welche Periy in seiner
Broschüre: — „Realität der magischen Kräfte"
— S. 67 zu citiren nicht verfehlt hat; aber später wurden
ausführlichere Darstellungen, nach der Baronin von Gülden*
stubbe eigenen Mittheilungen, im Londoner „Light" 1883p.3öü
veröffentlicht, und da dieser Fall höchst merkwürdig und
wenig bekannt ist, so citire ich ihn hier vollständig: —
„Die Erscheinung der Doppelgängerin der Mademoiselle
Emilie Sagee.
„Es existirte im Jahre 1845, und besteht noch, in
L i v 1 a n d, ungefähr 36 englische Meilen von Riga und
anderthalb Meilen von der kleinen Stadt Wolmar, ein
Institut von hohem Rufe hinsichtlich der Erziehung junger
Damen, genannt das Pensionat von Neuwelcke. Es
steht unter der Oberaufsicht Mährischer Directoren; der
zur Zeit der hier zu berichtenden Vorfälle an seiner Spitze
stehende Leiter hiess Buch.
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