Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 388
(PDF, 166 MB)
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388 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 8. Heft. (August 1889.)

Leugnung, dass unter besonderen Umständen die Erscheinung
oder der Doppelgänger einer lebenden Person bis zu einer
gewissen Entfernung von dieser Person dem gewöhnlichen
menschlichen Auge zu erscheinen vermag, und zwar als
ebenso materiell, dass er von einem wirklichen Körper nicht
zu unterscheiden ist; ebenso dass diese Erscheinung von
einem Spiegel reflectirt werden kann. Wenn die jungen
Damen, welche muthig genug waren, das Experiment des
Berührens derselben zu versuchen, nicht durch ihre Einbildung
getäuscht wurden, so beweist dies ferner, dass eine
solche Erscheinung eine zwar schwache, aber doch bestimmte
Dichtigkeit haben kann.

„Es scheint auch zu beweisen, dass Sorge oder Eifer auf
Seiten der lebenden Person die Erscheinung (wenn ich mich
so ausdrücken dar!) auf eine bestimmte Stelle zu projiciren
vermag. Doch war sie auch zuweilen sichtbar, wenn keine
solche Veranlassung bezeichnet werden konnte.

„Es beweist ferner, dass, wenn die Erscheinung sich
von dem natürlichen Körper (wofern dieses der richtige
Ausdruck ist) trennte, sie einen gewissen Theil von dieses
Körpers gewöhnlichem Leben und Streben mit sich nahm.
Es scheint nicht, dass in diesem Falle die auf eine solche
Trennung folgende Schwäche jemals den Zustand des
Trance (der Verzückung) oder des Coma (Tiefschlafes)
erreichte, oder dass die zu gleicher Zeit beobachtete Starrheit
bis zur Katalepsie (Starrsucht) ging; dennoch ist offenbar,
dass die Neigung auf diese beiden Zustände hinauslief, und
dass diese Neigung verhältnismässig grösser war, sobald
die Erscheinung deutlicher wurde.

„Zwei merkwürdige Eigenthümlichkeiten kennzeichnen
diesen Fall: die eine ist die, dass die Erscheinung, ohne
Ausnahme für Jedermann sichtbar, dem Subjecte selbst
unsichtbar blieb; die andere, dass, obgleich man die
zweite, gleich einem Bilde in einem Spiegel reflektirte
Gestalt die Gebärden und Handlungen der ersten zuweilen
nachahmen sah, dennoch zu anderen Zeiten die zweite Gestalt
ganz unabhängig von der ersten zu handeln schien; denn
sie schien auf und ab zu wandeln, während die wirkliche
Person im Bette lag, und im Hause zu sitzen, während ihr
Gegenpart (oder wirklicher Körper) sich im Garten umher
bewegte.

„Er unterscheidet sich von anderen berichteten Fällen
in Folgendem: dass die Erscheinung sich nicht in beträchtlicher
Entfernung von der wirklichen Person gezeigt zu
haben scheint. Es ist möglich (aber dies nur in der
Theorie), dass, wenn sie dies gethan hätte, die Wirkung


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