Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 412
(PDF, 166 MB)
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412 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1889.)

Bekanntschaft, welches sie längere Zeit täglich um sich
gesehen, oft davon gesprochen hätte, dass es in der elterlichen
Wohnung häufig seine verstorbene Mutter
sehe. Das Mädchen, welches eine Stiefmutter hatte, schlief
mit kleineren Geschwistern, die auch von der verstorbenen
Mutter stammten, zusammen in einer Kammer. Zu den
Kindern kam nun nächtlich die Mutter und machte sich
bei den Kleineren zu schaffen, während sie sich um das
ältere Mädchen nicht weiter zu kümmern schien. Dieses
äusserte, dass es sich vor der Erscheinung nicht fürchte,
verstopfte aber doch auf den Rath Anderer das Schlüsselloch
der Kammerthür, um der Mutter den Eingang zu versperren
, welches Mittel erfolglos blieb.

15. Fall. — Eine alte Frau, Verwandte einer mir
bekannten Familie J"., bewohnte bei ihrem verheiratheten
Sohn ein Zimmer, wo sie auch starb. Kurz vor ihrem Tode
hatte sie mündlich bestimmt, dass ihr anderer Sohn ihre
Wanduhr erben solle. Dieser Anordnung, wovon der
zweite Sohn keine Kenntniss hatte, wurde nicht Folge
gegeben, der Erstere behielt die ühr für sich. Nun aber
begann in dem Zimmer, welches die Mutier bewohnt hatte,
ein so heftiges Lärmen und Poltern, dass es den
Leuten unerträglich wurde. Ging man in das Zimmer, so
war es hier ruhig, in einem anderen Zimmer oder Raum
aber, wo sich eben Niemand befand, wurde dann der Lärm
fortgesetzt. Verliessen und verschlossen die Leute zeitweilig
die Wohnung, so hörte man das Poltern auch von aussen
und in der unteren Etage. Da die Unruhe kein Ende
nahm und ein Besucher die verstorbene alte Frau
sogar auf der Treppe gesehen haben wollte, so entschloss
sich der Sohn zur Herausgabe der Uhr; und als der andere
dieselbe erhalten hatte, hörte die Ruhestörung auf.

16. Fall. — Ein alter Handelsmann, den ich kenne,
erzählte mir eine Traumgeschichte, welche, von der
Unmoralität des Gegenstandes abgesehen, bemerkenswerth
ist. Ich muss aber vorausschicken, dass der Betreffende ein
durchaus rechtschaffener Mann ist, der dessen, was hier
gesagt werden soll, selber mit dem strengsten Tadel gedenkt.
Dieser Mann, zur Zeit ein hoher Siebziger, hatte als junger
Mensch einen Dienst, wo er, wie auch das Hausmädchen,
sich gelegentlich delikate Esswaaren und Getränke aneigneten
, die sie in einem alten, unbenutzten Schrank verbargen
. Da träumte ihm eines Nachts, dass der Herr den
Schrank geöffnet und die Sachen gefunden habe. Hierdurch
geängstigt, erzählte er am Morgen dem Mädchen seinen
Traum und drang auf Herausnahme und anderweitiges


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