Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 444
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0452
444 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1889.)

peinliche Gefühl von der Gegenwart einer bestimmten Person,
das sich oft zu einer ausgebildeten Sinnestäuschung entwickelt.
Selbst der von einem anderen Geiste übertragene Eindruck
entspreche in seiner Wirkung dem gegenstandslosen und doch
für wirklich gehaltenen Phantom, dessen Ursprung in dem
aussergewöhnlichen Zustande der Person wurzele, welche
das Phantom darstelle oder in Erinnerung rufe. Hierüber
will er Weiteres beibringen.

Durch posthypnotische Suggestion glaubt er der
Versuchsperson die GestalVeines verstorbenen Anverwandten,
die sie beim Erwachen sehen werde, an einem bestimmten
Orte einpflanzen zu können; sollte sie alsdann diesen
Ort abphotographiren, um sich von der Realität der Gestalt
zu überzeugen, so werde sich dann höchst wahrscheinlich
auf jeder so gewonnenen Photographie dieser Versuchsperson
das Bild eines Geistes zeigen. Es ist leider nicht gesagt,
ob bloss für die photographirte Person, oder für alle Betrachter
der Photographie. — Interessant ist der in den
..Phantasm" mitgetheilte Fall des Rev. P. II. Nervnham (The
Chaplaincy, Magdalenstreet, Exeter) im Herbst 1883: er kam
in die Sonntagssohule und nickte einer von ihm lieb gewonnenen
Lehrerin zu und erhielt von ihr zum Dank ein
freundliches Lächeln, zählte sie sogar nach seiner Gewohnheit
zwei Mal mit den Anwesenden. „Später stellte sich heraus,
dass das Mädchen überhaupt nicht da gewesen war! Ich
glaube, ich bin niemals in meinem Leben so erstaunt gewesen,
jedoch ist jeder Irrthum ausgeschlossen, da sie den ganzen
Nachmittag nachweislich bei den Ihrigen zubrachte." —

Hier knüpft Referent (der Sekretär der Redaction) ein
eigenes Erlebniss an, das ihm im Jahre 1876 widerfuhr: —
„Im erzgebirgischen Heimathsorte meiner zweiten Frau, zu
Dippoldiswalde bei Dresden, beschäftigte ich mich schon
bei meinem ersten Besuche mit Erforschung der Ursprungs-
gescllichte der Stadt, welche von einem Einsiedler Dippold
aus adligem Geschlecht derer zu Bilin in Böhmen um 950
gegründet oder bekehrt worden sein soll. Noch ist in der
eine halbe Stunde entfernten Dippoldiswalder Haide eine
zeiklüftete (Sandstein- )Felseneinsiedelei mit dem gewaltigen,
schief überhängenden Einsiedlerstein und mit den Trümmern
einer kleinen Kapelle vorhanden, welche deutliche Spuren
ihrer einstigen Bestimmung an sich tragen. Von hier aus
soll ein im Beginn noch deutlich zu sehender unterirdischer
Gang in einer Sandsteinkluft bis nach der Pfarrkirche der
Stadt geführt haben. Auch diese ehemalige Schlosskirche
untersuchte ich und machte mir flüchtige Notizen über meine
Entdeckungen. Beim ersten Herausgehen aus der Kirche


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0452