Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 450
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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450 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1889.)

sagen, dass die Natur eilfertig Kräfte verausgabt, die in
kurzer Zeit doch nutzlos werden. Ich bin weit davon entfernt,
zu behaupten, dass alle diejenigen, die bald sterben werden,
gezeichnet sind. Im Gegentheil, die ungeheure Mehrzahl
geht dem Tode ohne das geringste Anzeichen des Geschickes,
das ihrer wartet, entgegen. Ich konstatire nur die Thatsache,
die die Erfahrung mich lehrte, nämlich, dass eine kleine
Anzahl von Menschen das unverkennbare Zeichen der
baldigen Nähe des Todes, der nie erwartet, tragen. Ich
will auch noch hinzufügen, dass sie selbst eich dessen nicht
bewusst sind, und dass die Zahl derjenigen, die diese
geheimnissvollen Zeichen lesen können, eine sehr beschränkte
ist. Manchmal habe ich des Abends im Lager den um mich
versammelten Offizieren die Anzeichen zu beschreiben versucht
. Ich entsinne mich jedoch, nur einen derselben von
der Wahrheit meiner Theorie überzeugt zu haben. — An
einem regnerischen Tage unterhielt ich mich in meinem
Zelt mit dem Kapitän Wilson, Generaladjutanten meiner
Brigade. Wir waren damals auf dem Marsch nach
Fredericksburg, Oberstlieutenant Gilluly, Commandern* des
5. Michiganregimentes, trat ein. Er kam einfach wegen einiger
dienstlichen Kleinigkeiten, die in fünf Minuten erledigt
waren. Als er hinausgegangen war, sagte ich zu meinem
Kapitän: — „Nun, hier ist eine Gelegenheit, einen Versuch
über meine Theorie zu machen. Oberstlieutenant Gilluly ist
gezeichnet!" — Der Kapitän glaubte offenbar nicht daran.
In der ersten Schlacht wird jedoch Oberstlieutenant Gilluly
vor Fredericksburg erschossen, als er tapfer sein Regiment
zum Angriff vorführte. — Von allen denjenigen, an denen
ich das Zeichen erkannte, — und es sind deren viele, — ist
nur ein einziger dem Tode entronnen. Er war der Oberst
eines pennsylvanischen Regimentes. Er war durch den
Rumpf durch und durch geschossen und lag verschiedene
Wochen an der Schwelle der Ewigkeit. Als ich das letzte
Mal von ihm hörte, war er noch nicht wieder hergestellt.
— Dieses Zeichen ist von einer Ahnung gänzlich verschieden
. Diese letztere empfindet das Opfer selbst. Es
ist eine unerklärliche Offenbarung, aber eine anerkannte
Thatsache. Es giebt zu viele unanfechtbare Beispiele dafür,
als dass es nöthig sein würde, hier deren noch mehr hinzuzufügen
. Nach meiner Ansicht künden wirkliche Ahnungen
den Tod so sicher an, wie der Untergang der Sonne den
Anbruch der Nacht verkündet. Glücklicherweise giebt es
nur wenige Organisationen, die denselben unterworfen sind.
Im allgemeinen ist die Menschheit nicht dafür empfänglich."
M. („Das Neue Blatt" Nr. 24, 1889 S. 380.) — Der Fall




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