Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 478
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0486
478 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 10. Heft. (October 1889.)

erinnern, dass nach Herrn v. Bartmann die Gedankenübertragung
auf grosse Entfernung sich nur unter der hallucina-
torischen Form vollziehen kann; man vergl. hierzu den
§ 10 des III. Kapitels.)

Behufs „natürlicher" Erklärung der Thatsache auf die
unbewusste Intervention oder Einwirkung irgend eines
andern lebenden Wesens zurückzugreifen, ist — für den
gegebenen Fall — offenbar zu abgeschmackt, um uns dabei
aufzuhalten.

Aber andererseits ist es auch wahr, dass nichts beweist
, dass der unsichtbare Operateur wirklich die Schwester
des Professors Hare gewesen sei. Alles, was wir vernünftigerweise
vermuthen können, ist, dass es in diesem Falle einen
intelligenten und selbstständigen Thäter — einen um die
Botschaft wissenden Träger gegeben hat, welcher den Auftrag
ausführte, und dass dieser Thäter weder das Medium
selbst, noch ein anderes lebendes Wesen gewesen sein kann.

Dieselben Schwierigkeiten und die nämlichen Schlussfolgerungen
für den Fall der Louisa Mac-Farland
(s. Maiheft 1889), bei dem die Botschaft auf 1000 engl.
Meilen durch Klopflaute übertragen wurde. Wer hat
übrigens die Metamorphose der Persönlichkeit und der
grammatischen Construktion der Botschaft dabei bewirkt?
Die animistischen Communikationen tragen diese Besonderheit
nicht an sich, — sie übertragen sich nicht im Namen
des Anredenden, sondern durch diesen selbst.

Für gewisse andere Thatsachen des III, Kapitels, selbst
wenn man annimmt, dass sie eine aussermediumistische Ursache
haben, kann man sich wieder auf die animistische
Hypothese stützen und, indem man sie bis zu den äusser-
sten Grenzen treibt, behaupten, dass irgend Jemand
irgendwo und auf irgend welche Weise, aber immer un-
bewusst, die in Rede stehende Manifestation erzeugt habe.
Nehmen wir z.B. den Cardoso-fM (s. Jan.u.Märzheft 1889).
Man kann immerhin behaupten, dass irgend ein menschliches
Gehirn, das sich in unbewusstem Rapport mit meinen
Medien befunden, die aktive oder passive Quelle des nicht
ihren Hirnen entsprungenen Wissens gewesen sei. Oder
man kann auch, wenn das Medium ganze Reden schreibt,
oder zu uns in einer Sprache redet, die es nicht versteht,
behaupten, dass die Ursache davon irdisch und nicht überirdisch
sei, dass wir vor uns das unbewusste Spiel irgend
eines somnambulen Bewusstseins haben, welches seine Rolle
ausserhalb des Cirkels spiele. Das ist schwierig, das ist
seltsam, der Faden, welcher zur Anknüpfung dienen soll,
entschlüpft uns, aber es ist logisch nicht unmöglich. Es be-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0486