Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 490
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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490 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 10. Heft. (October 1889.)

Gepräge der Persönlichkeit nicht verkannt zu werden vermag.
Im 4. Abschnitte des III. Capitels habe ich (Juli 1888)
einen aussergewöhnlichen Fall dieser Art in der Thatsachc
des von Charles Dickens unvollendet hinterlassenen
Romans mitgetheilt, welcher nach seinem Tode durch die
Hand eines jungen unbelesenen Mediums vollendet ward;
der vollständige Roman liegt gedruckt vor, und Jedermann
ist im Stande zu beurtheilen, ob der zweite Theil des ersten
würdig ist. Nicht allein das ganze Drama des Romans ist
von einer Meisterhand fortgesetzt und zu Ende geführt,
derart „dass selbst der scharfäugigste Kritiker, der vorher
nicht wusste, wo das Alte aufhörte und das Neue begann,
nicht um seines Lebens willen zu sagen im Stande wäre,
wo Charles Dickens starb", — sondern auch eine Menge
Besonderheiten im Styl und der Orthographie bezeugen die
Persönlichkeit des Autors." (Man sehe das Nähere im
III. Kapitel dieses Werkes — Juli-Heft 1888.)

Hier folge ein Fall von einer ganz privaten Natur, den
ich aus erster Quelle kenne. Ich erhalte ihn von meiner Freundin
Mademoiselle Barbara JPribitkotv, die ich schon zu erwähnen
Gelegenheit hatte (S. III. Kapitel dieses Werkes März
1889 und IV. Kapitel Juni 1889). Sie befand sich eines Abends
bei der Fürstin Sophie Schahofskoy, (der Schwiegermutter
meines Freundes und Kameraden am Lyceum, des Fürsten
Alexander Schahofskoy), und zwar zu Petersburg im Jahre 1874.
Mademoiselle Barbara ist ein wenig mediumistisch, und die
Fürstin arrangirte mit ihr von Zeit zu Zeit kleine Seancen
mit Hilfe der Planchette. Eine Person ihrer Bekanntschaft,
Herr Foustow (den ich ebenfalls kenne), kam während des
Abends zu ihr auf Besuch. Er war der Geschäftsträger des
Fürsten Georg Sch., welcher aus dem Kaukasus stammte und
weder der Fürstin, noch M.lle Pribitkorv bekannt war. Da
er wusste, dass die Damen sich mit Spiritismus beschäftigten,
verfiel er auf den Gedanken, sie zu fragen, ob sie ihn nicht
in Verbindung setzen könnten mit dem verstorbenen Vater
des Fürsten Georg, denn er hätte eine wichtige Frage an
ihn zu stellen. Der Versuch wurde gemacht; und als der
Vater des Fürsten Georg sich nannte, fragte ihn Herr
Foustow, was aus einer grossen Geldsumme geworden wäre,
welche nach seinem Tode verschwunden gewesen sei. Die
Antwort lautete: — „Was verloren ist, ist verloren; aber
ich bekümmere mich darum nicht; es ist nicht gut für
Georg, einen so grossen Schatz zu haben." — Das dafür
angewendete russische Wort war „Kazna", welches „Kronschatz
" bedeutet; dieser Ausdruck versetzte die Beisitzenden
sehr in Erstaunen, da sie niemals gehört hatten, dass es in

*


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