Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 491
(PDF, 166 MB)
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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk, 491

einem anderen Sinne angewendet worden wäre. Darauf
stellte Herr Foustow noch eine Frage: — an wen er sich
wohl zu wenden hätte, um bei dem Minister des Hofes (bei
welchem sich die Sache seines Clienten befand) sein Gesuch
zu stellen, — ob an den Schwiegersohn des Ministers,
welcher der Cousin seines Clienten war, oder aber an die
Gemahlin des Ministers? Die Antwort lautete: — „An die
Gemahlin; aber man darf über diese Sache mit dem Onkel
Dimiiri nicht sprechen."

Als Herr Foustow diese Autwort dem Fürsten Georg
mittheilte, erwiederte dieser, dass das Wort „Kazna" ihn
durchaus nicht verwundere, denn sein Vater wäre ein Mann
der alten Zeit und höchst originell gewesen; er hätte sein
Geld niemals anders als mit diesem Worte*) bezeichnet;
was den Onkel Dlmitri betraf, so begriff nicht allein Herr
Foustow nichts davon, sondern selbst Fürst Georg konnte
nicht errathen, was das bedeuten sollte; denn es fand sich,
dass er einen solchen Onkel gar nicht kannte, und der
Rath blieb für ihn ein Räthsel. Die Schwester des Fürsten,
eine junge Dame, wohnte dieser Besprechung bei; sie
bereitete sich für diesen Abend auf einen Ball vor, — auf
ihren ersten Ball, der sie sicher weit mehr beschäftigte, als
dieses Gespräch. Aber siehe da! in der Nacht, welche
diesem Ball folgte, sieht sie im Traume ihren Vater, welcher
ihr sagt, dass der ,Onkel Dimitri" sein Cousin, der Fürst
Dimiiri 0* sei, und dass dieser es sei, zu dem man über diese
Sache nicht sprechen dürfe, denn er würde ihrem Erfolge
schaden können. Erst da erinnerten sich der Bruder und
die Schwester, dass wirklich der Fürst Dimiiri 0. ihr Onkel
sei, dass er aber in Folge feindseliger Gesinnungen, die er
gegen sie hegte, gar nicht als ihr Verwandter betrachtet
wurde und ihnen sicher in dieser Angelegenheit nur schaden
könnte, wenn er davon Wind bekäme. Was den die Gemahlin
des Ministers betreffenden Rath anlangt, so geschah es, dass,
während sie sich für gewöhnlich niemals in dergleichen
Angelegenheiten mischte, sie dennoch selbst zu ihrem Gatten
davon zu sprechen sich erbot.

Schliesslich habe ich Mad.lle Pr. ersucht, diese Thatsache
noch einmal durch das Zeugniss des Herrn Foustow bewahrheiten
zu lassen, und er hat es mir von Neuem selber
schriftlich bestätigt. Diese Communikation hat, wie wir
sehen, einen doppelten Werth: sie liefert nicht allein
einen dem Verstorbenen ganz eigentümlichen Ausdruck,

*) Es ist ein alter russischer Ausdruck, den das Volk noch heut
zutage gebraucht. — A> A.


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