Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 498
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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498 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 10. Heft. (October 1889.)

konnten, bis diese in sicheres Gewahrsam gebracht war, —
weil sie sonst von ihr behext zu werden fürchteten! Das
Gericht verurtheilte die Angeklagte, welcher auch die zweimalige
Beraubung von Opferstöcken nachgewiesen wurde,
zu einerStrafe von einem Jahre und drei Monaten Gefängniss.
(„General-Anzeiger f. Leipzig" Nr. 249 v. 8. September 1889.)

c) Eine Hypnotismus erzeugende Pflanze.—
In Mixteca, Mexico, wächst eine Pflanze, welche die Eingeborenen
„Prophezeiungs-Kraut" nennen. Eine Dosis davon
bringt in jeder Beziehung ähnliche Eflekte hervor, als sie
der hypnotische Zustand zeigt. Das Versuchs-Objekt beantwortet
, wie die „Deutsch-amerikan. Apotlieker-Zeitung'*
allen Ernstes berichtet, mit geschlossenen Augen Fragen,
die man ihm stellt, und ist vollständig gefühllos. Der
pathologische Zustand äussert sich in der Neigung zu
prophezeien, in Doppelsichtigkeit und dem Verlust des
Willens. Nachdem derselbe vergangen, bleibt keine
Erinnerung an das Geschehene zurück. (S. „Die Natur"
in Halle Nr. 32 v. 10. September 18*9, S. 390.)

d) Herr M. Benfey bespricht in „Blätter für literarische
Unterhaltung" Nr. öö vom 15. August er. unter anderen
Novellen auch die „Furchen. Neue Novellen" von Hermann
Lingg. (Stuttgart, Bonz Sf Co., 1889) 8°. 4 Mk. 50 Pf-, worin
es von der vorletzten heisst: — „Ein ungelöster Rest von
Geheimnissvollem, Unerklärtem lässt 'Am Lago d'Averno',
dem Eingange zur Unterwelt, eine schemenhafte Welt in
die Wirklichkeit des Tags hineinlangen: — 'Es gibt eine
Geisterwelt, und wir können zu ihr dringen f fragt der Held.
'Es gibt vielleicht doch etwas in der Natur, das nicht gegen
ihre Gesetze verstösst und doch unerklärlich bleibt? Ein
Ueberspringen des Zusammenhangs der Dinge um einige
der Schranken, welche die Ursache und Wirkung in ihrer
gewohnten Folge darstellen ?' — Die Zeit der spiritistischhypnotischen
Studien wirft ihre Schatten auch auf die Welt

der Phantasie!4'--Wir haben schon über anderthalb

Jahrzehnte auf diesen merkwürdigen Umstand hingewiesen.
Und woraus mag wohl Goethe seinen „Faust" geschöpft
haben, wenn nicht aus demselben fast unerschöpflichen
Born des Geisterglaubens?!

e) Chemnitz, 19. September. Das hiesige Landgericht
verurtheilte kürzlich einen „Sympathiedoctor'* zu
2 Jahren 4 Monaten Zuchthaus und 450 Mk. Geldbusse.
Er hatte eine Kranke in der Weise zu kuriren gesucht,
dass er sie um Mitternacht auf einen Kreuzweg schaffen
Hess, um dort unter allerlei „religiösem Hokuspokus" die
Krankheit „einzuspinden", das heisst; — auf eine andere


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