Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 505
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Goos: Uebershmliche Erscheinungen.

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zu lernen. Ich ging zu ihr und befragte sie üher die
Sache, worauf sie mir verschiedene Arten von
Krankheiten nannte, die sie heilen könne, gegen
alle übrigen aber reiche ihre Kunst nicht aus.
So hätte sie auch ihren eignen Sohn, der an einem Fussübel
gelitten, nicht retten können. Als junges Mädchen
hatte sie bei einem Arzt gedient, der es herausgefunden,
dass sie eine „gute Hand" habe, und sie oftmals angewiesen,
Kranke zu bestreichen.

28. Fall. — Ein anderer Mann &, den ich seit mehr
als zwanzig Jahren kenne, wurde so heftig vom Rheumatismus
befallen, dass er sich schliesslich nur noch mit
Mühe und Noth an Krücken fortzuschleppen vermochte.
Sein Arzt konnte nichts ausrichten. Da hörte auch er von
einer alten Frau Z., die in Altona wohnt. Zu dieser
begab er sich nun, und von ihr gefragt, ob er an ihre
Kunst glaube, bejahte er dies, worauf sie in ein Nebenzimmer
ging, um, wie sie sagte, zu sehen, ob sie helfen
könne. Unterdessen sah der Mann durchs Schlüsselloch,
dass sie drinnen die Karten legte. Als sie wieder
erschien, erklärte sie: — „Ich kann Ihnen helfen" — Und
nun rieb sie die leidenden Theile seines Körpers mit einer
Salbe ein, welche Prozedur in einer Woche dreimal
wiederholt wurde, worauf er völlig gesund war. Beim ersten
Besuch hatte er sich bis vor die Thür der Frau fahren
lassen; das zweite Mal fuhr er mit der Pferdebahn und
ging die Strecke abwärts zu Fuss; und das dritte Mal
konnte er schon den vollen Weg gehen. Während die Frau
ihn behandelte, setzte der Arzt seine Besuche noch fort,
sagte ihm aber eines Tags: — „5., Sie gebrauchen etwas
anderes, ich seh' es Ihnen an. Aber wenn Sie Glauben
daran haben, so rathe ich Ihnen, damit fortzufahren. Ich
komme nicht wieder." — Ich habe auch dieser Frau L.
einen Besuch gemacht und mich mit ihr unterhalten. Auch
sie vermochte nur einer gewissen Anzahl von Krankheiten
Herr zu werden. Im ganzen habe ich sechs Frauen
dieser Art kennen gelernt Vier davon waren stark
beleibt.

29. Fall. — Dass „Glaube" und„Gemüthsaffekte"
in Krankheitsfällen auch zuweilen „Wunder thun",
mag hier noch an zwei Beispielen gezeigt werden: — Einem
Bauernburschen in meiner Schleswigschen Heimath, der am
kalten Fieber litt, hatte man gesagt, dass mein Oheim
ihn von der Krankheit befreien könne. Im vollen Fieberfrost
machte er sich nun auf und ging zu dem Genannten. Aber
hier erfuhr er, dass derselbe durchaus kein Mittel gegen


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