Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 517
(PDF, 166 MB)
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Schmoll: Zerstreute Ideen in Sachen des Spiritismus» 517

wirken, Selbstschau, Ausblick ins Zukünftige und dergl., und,
wie diess die ekstatische Verzückung beweist, mit einem
erhöhten Empfindungsvermögen begabt werden, dass, mit
anderen Worten, sobald die Bande zwischen dem Geistigen
und dem Körperlichen eine Lockerung erfahren, unser
ganzes Sein auf eine höhere Potenz gesteigert wird,
diese Thatsache allein genügt, um unsere kühnsten Hoffnungen
auf ein besseres Jenseits zu rechtfertigen. Kann es in der
That einen herrlicheren, erhebenderen Gedanken geben als
den, dass wir nach dem Tode, gänzlich vom Grobstofflichen
geschieden, in den vollen, ungehinderten Besitz aller derjenigen
transcendentalen Fähigkeiten gelangen, welche zur
Zeit noch unbewusst in uns schlafen und nur in gewissen
Ausnahmezuständen, gleich Lichtblitzen aus einer höheren
Sphäre, die Nacht unseres irdischen Daseins durchzucken?
Ist eine solche aus unumstösslichen Thatsachen und vernünftigen
Analogieschlüssen abgeleitete Unsterblichkeitshoffnung
nicht unendlich schöner, trostreicher und berechtigter
als diejenige, welche sich auf die trivialen Mittheilungen
einer zum mindesten problematischen Geisterwelt stützt?

Die vierte Dimension, — Was die Hypothese von der
Existenz vierdimensionaler Wesen betrifft, so dürfte dieselbe
allerdings geeignet sein, auf einzelne mediumistische Thatsachen
ein gewisses Licht zu werfen; jedoch ist es mir bis
jetzt noch nicht gelungen einzusehen, auf welche positiven
Argumente sich diese aufs Mindeste gewagte Conception
des menschlichen Geistes stützen könnte. Wie ich die Sache
auch anfasse, immer stosse ich mich als dreidimensionales
Wesen an die Unmöglichkeit, mir irgend welche Vorstellung
von einer vierten Dimension zu machen.*) Wenn die Begrenzung
unserer mathematischen Raumbegriffe erwiesener-
maassen nur die Folge unserer subjectiven Empfindungsweise
wäre, so läge allerdings kein Grund vor, an der Möglichkeit
einer vierten Raumausdehnung zu zweifeln; aber von welcher
Seite könnte uns der Beweis hierfür erbracht werden? —
Wenn es also meiner Vernunft auch untersagt ist, eine
solche Möglichkeit ohne Weiteres in Abrede zu stellen, so
sehe ich mich doch vor der Hand darauf angewiesen, das
ganze sichtbare und unsichtbare Universum als ein dreidimensionales
anzusehen und von jeder darüber hinausgehenden
Oonception als einer vielleicht illusorischen abzustehen.
_ (Fortsetzung folgt.)

*) Man vergleiche hiei gegen den Artikel „Zur Lehre von der
3. und 4. Dimension" in „Psych. Studien" Jahrg. 1886 S. 36 ff. —

Die Red.

Psychische Studien. November 1889.

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