http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0528
520 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 11. Heft. (November 1889.)
erhalten wurden, und zwar von Seiten seiner verstorbenen
Gattin Mstella in zahlreichen Seancen, die er mit Kate Fox
während mehrerer aufeinander folgenden Jahre, von 1861 bis
1866, gehalten hat. Weiterhin unter § 8 wird der Leser
noch alle nöthigen Details über diese merkwürdigen Seancen
finden, von denen ich hier nur diejenigen anführe, welche
sich auf Communikationen beziehen. Sie wurden sämmtlich,
wohl hundert in ihrer Zahl, auf Karten erhalten, welche
Mr. Livermore kennzeichnete und bei sich trug; sie wurden
alle nicht durch die Hand des Mediums (dessen beide Hände
Mr. Livermore in den seinigen festhielt), sondern direct durch
die Hand Estelids beschrieben, und sogar einige Mal unter
den eigenen Augen des Mr. Livermore, bei plötzlich erzeugtem
Lichte, das ihm auch vollkommen die Hand und selbst die
ganze Gestalt der Schreibenden zu erkennen gestattete. Die
Handschrift dieser Communikationen ist ein vollkommenes
Facsimile der Handschrift Estella's zu deren Lebzeiten. In
einem Briefe des Mr. Livermore an Mr. B. Coleman zu London
(der seine Bekanntschaft in Amerika gemacht hatte) lesen
wir: — „Wir sind jetzt bei dem Punkte angelangt, wo die
Karten mit vorgeschriebenem Datum beschrieben werden.
Die erste dieser Art, die 'Freitag, den 3. Mai 186T über-
schriebene, war höchst sorgfältig und richtig geschrieben,
und die Identität mit meiner Gattin Handschrift erwies sich
bei genauer Vergleichung als eine zwingende; der Styl des
Geistes und seine Handschrift sind für meinen Verstand
positive Beweise für die Identität der Schreiberin, wenn die
übrigen noch weit überzeugenderen Beweise, welche ich erhalten
habe, ganz bei Seite gelassen würden." — Ferner
sagt Mr. Livermore in noch einem anderen Briefe: — „Ihre
Identität ist über jeden Schatten von Zweifel festgestellt
worden. Erstens durch ihre Erscheinung, zweitens durch
ihre Handschrift und drittens durch ihre geistige Individualität
, um nichts von den zahh eichen anderen Prüfungsbeweisen
zu sagen, welche bei gewöhnlichen Fällen zwingend sind,
aber auf deren keinen ich mich anders als nur auf einen
mitbestätigenden Beweis verlassen habe." — Mr. Livermore
hatte, als er einige dieser Original-Communikationen an Mr.
Coleman einsandte, ihm auch Proben von der Handschrift
EstelloÜB während ihrer Lebenszeit eingesandt, damit er sie
mit einander vergleichen könne, und Mr. Coleman fand die
ersteren „genau gleich der natürlichen Handschrift." (S.
B. Coleman: — .,Spiritualism in America", London,
1861, pp. 30, 33, 35.) Zwei Facsimiles (genaue Nachbildungen)
solcher Communikationen befinden sich in der Broschüre des
Mr. Coleman und in „The Spiritual Magazine" von
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0528