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522 Psychische Studien. XVI. Jahrg. Heft. 11. (November 1889.)
Schlüsse gelangt: — „Das Buch ist einzig dastehend in der
spiritistischen Litteratur und enthält nach meinem Ver-
ständniss davon zwingende Beweise für die Identität der es
erzeugenden Intelligenz, der sowohl die inneren wie die
äusseren Beweise in dieser Beziehung gewichtvoll sind."
In „The Spiritual Record" von 1884, p. 554—5,
finde ich das Facsimile einer durch Dr. T. L. Jtfiehols von
Seiten seiner verstorbener Tochter ,,Willie" vermittelst
direoter Schrift zwischen zwei Schiefertafeln erhaltenen
Communikation. Es ist vollkommen identisch mit der beigegebenen
Probe der Handschrift „WillU?&1 zu ihren Lebzeiten
, und hat keine Aehnlichkeit mit der Handschrift des
Mediums Eglinton, von der ebenfalls eine Probe beigefügt
ist. Ein anderes Facsimile einer Communikation „Wtllifo*
befindet sich in demselben Journal vom Jahre 1883 p. 131.
Das ist Alles, was ich für den Augenblick in meinem
Register finde in Bezug auf dergleichen Handschriften-
Abbildungen.
Seitdem das Verfahren der direcfcen Schrift
durch Anwendung von Schiefertafeln vereinfacht und erleichtert
worden ist, ist dieses — mit dem Namen Psycho
graphie (Seelenschreibung; getaufte — Phänomen weit
häufiger geworden, und auch die Identitäts-Fälle von Handschriften
mehren sich, nur die Pacsimiles als Beweisstücke
fehlen dazu. Als Beispiel will ich hier einen Fall
geben, welcher ausser dem äusseren Beweise der Handschrift-
Identität noch einen charakteristischen inneren Beweis an
sich trägt. Das ist die Thatsache, welche Mr. J. J. Otven
im „Religio-Philosophical Journal" zu Chicago
vom 26. Juli 1884 veröffentlichte, und das ich dem „Light"
von 1885, p. 35, entnehme, woselbst es wieder abgedruckt
steht. Ich kürze es etwas ab, lasse aber Mr. Owen selbst
sprechen: —
„Vor zwölf Jahren zählte ich unter meinen intimen
Freunden einen ausgezeichneten Senator aus Californien,
welcher auch ein blühendes Bankgeschäft in San Jose hatte.
Dr. Knooc war ein tiefer Denker, ein Mann von entschiedenem
Urtheil, aber ein harter Materialist. . , . Allmählich fühlte
er das Ende seiner Tage herannahen, denn er litt an einer
langsam sich eatwickelnden Lungenkrankheit. Er sprach oft
vertrauensvoll von dem immerwährenden Schlafe, welcher
ihn erwarte, mit seinem ewigen Vergessen; auch empfand
er keine Furcht vor dem Sterben. Bei einer dieser Gelegenheiten
sagte ich zu ihm: — 'Doctor . . . lassen "Wir uns zu
einer gegenseitigen Vereinbarung kommen, dass, wenn Sie sich
dort drüben noch lebend finden, Sie mir dieses wenn möglich
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