Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 540
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0548
540 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 11. Heft. (November 1889.)

Uhland mitgetheilte chronikalische Bestätigung Ihrer
Dichtung ist allerdings unerklärlich; denn das Vates-
(Seher-) t h u m des Poeten will mir allein dafür nicht ausreichen
. Uebrigens bin ich völlig Ihrer Ansicht, dass es
nicht darauf ankommt, wie viel oder wenig bei solchen
Sachen im Stoffe erfunden ist; nur dass dem Dichter das
als wirklich vorliegende oft mehr hinderlich als behülflich
sein mag." — — Bächtold schreibt beiden Dichtern ausser
der Neigung zum Stillleben, zum Idyll, zum Märchen, zum
Volkslied besonders ein Hinhöre h en nach dem
Ahnungsreichen und Geheimnissvollen, ein Belauschen
der verborgensten Quellen der Natur und des
Lebens" zu. »Mörike und Storm" — sagt er — „sassen Zeitlebens
in jenem dämmernden Brunnenstübchen, 'wo Kunst
und Natur als nachbarliche Quellen rauschen*; dort schöpfte
der Eine wie der Andere seine stillen Geschichten. Auch
nach der Seite des feinen Humors hat Mörike in Storm
einen verwandten Genossen." — Storm selbst hat „Erinnerungen
an Eduard Mörike" 1876 veröffentlicht. „Nun
aber ruht auch er 'im Bann des ew'gen Schweigens'." —
Man vgl. unsere früheren Andeutungen über Storni und
Mörike in den „Psych.-Stud." Juni-Heft 1876 S. 280, April-
Heft 1877 S. 185 ff.

Ueber Theodor Storm's Tod vergl. „Psych. Studien"
September-Heft 1888 S. 425 ff. und Mai-Heft 1^89 Seite
255, Note.

Am 8. Juni 1865 schreibt Storm aus Husum, wohin
er, seit Frühjahr lü64 vom Kreisrichter aus Heiligenstadt
auf dem Eichsfelde zum Landvogt (d. h. Justizbeamten und
Polizeiminister des Amtes) aufgerückt, versetzt worden war,
an Mörike über den Tod seiner innig geliebten Frau Constanze
am 20. Mai jenes Jahres. Sie war am Kindbettfieber beim
7. Kinde gestorben. „Nachdem ich mit Freundeshüife sie,
wie wir es uns in gesunden Tagen versprochen, selbst in
ihren Sarg gelegt, wurde sie in der Frühe eines köstlichen
Maimorgens von den Mitgliedern meines Gesangvereins nach
unserer Familiengruft getragen; als die neugierige Stadt
erwachte, Latte ich schon all mein Glück begraben. — Sie
wissen ja, dass ich Ihren glücklichen Glauben nicht zu
theilen vermag; Einsamkeit und das quälende Räthsel des
Todes sind die beiden furchtbaren Dinge, mit denen ich
jetzt den stillen unablässigen Kampf aufgenommen habe.
Gleichwohl bin ich nicht der Mann, der leicht zu brechen
ist; ich werde keines der geistigen Interessen, die mich bis
jetzt begleitet haben, und die zur Erhaltung meines Lebens
gehören, fallen lassen; denn vor mir — wie es in einem


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1889/0548