Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 544
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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544 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 11. Reit. (November 1889.)

und Hartnäckigkeit erklärlich machen, welche er bei Ausführung
der That an den Tag legte, und sie könnte auch
das nachfolgende Verhalten des Knaben erklären, der seine
That sofort, nachdem er sie verübt, ganz freiwillig einem
Schutzmann eingestand, ohne bis heute sagen zu können,
aus welchem Grunde er sie vollführte. Der Hypnotismus
hat so viel Bitthselhaftes und Geheimnissvolles an sich, dass
meiner Ansicht nach die gerichtliche Untersuchung nach
dieser Richtung hin vielleicht doch nicht gans verschmäht
werden sollte. Dr. M. (1. Beil. z. Nr. 285 des-„General-
Anzeiger für Leipzig u. Umgebung" d. 12. Ocfcober 1889.)

c) Der Angststoff* — Ein amerikanisches Blatt
berichtet, dass ein Dr. Durand iu New-Orleans, um die
Wirkungen der Einbildung auf die Gesundheit festzustellen,
an hundert Patienten folgenden Versuch machte. Er gab
ihnen eiue Dosis Zuckerwasser, stürzte aber nach einer
Viertelstunde athemlos mit allen Zeichen der Aufregung
ins Zimmer, um ihnen zu sagen, dass er ihnen in unseligem
Irrthum ein starkes Gift verabreicht habe und uun sofort
Gegenmittel angewendet werden müssten. Von den hundert
Patienten wurden achtzig ernstlich krank und zeigten die
gewöhnlichen Anzeichen einer Vergiftung. Die übrigen
zwanzig blieben ganz unbeeinflusst, und es wird noch hinzugefügt
, dass dies Frauen, die achtzig Erkrankten fast
durchweg Männer waren. Ein liebenswürdiges kleines
Experiment! Was aus den „ernstlich Erkrankten" geworden
ist, wird übrigens nicht verrathen. Der Schöpfer der Biech-
Theorie, Professor Jäger.*) der emsig aus allen Blumen, auch
aus den giftigen, Honig saugt, befasst sich zur Empfehlung
seiner Lehre auch mit diesem Fall. Er sagt: — „Zehn Jahre
sind es her, dass meine Arbeiten über die Affectstoffe,
besonders den „Angststoff*' veröffentlicht sind und alle
Zeitungen darüber berichteten. Und nun kommt ein
Dr. Durand und macht obigen Versuch, bei dem mich bloss
das Eine wundert, dass er nicht gelyncht worden ist!!
Schon vor meinen Veröffentlichungen sagte ein medicinischer
Schriftsteller, dessen Namen ich mir damals leider nicht
gemerkt habe, die Erscheinungen bei Einem, der plötzlich
iu Angst verfalle, seieh so, als ob ihm ein Gift in das
Blut gespritzt würde. Allerdings: — äus ist nicht bloss
'so, als ob', sondern das ist wirklich so: der geistige

*) Vergl. „Psych. Sfud." Docember-Heft 188«J S. 565 ff. mit weiteren
Nachweisen über Prof. Jägefs System in Note des April-Hettes 1887
S. 181. „Prof. Dr. G. Jäger'» Monatsblatt" erscheint 1889 zu Stuttgart
bei W. Kohlhammer bereifs im 8. Jahrgange für nur 3 Mark jährlich.

Die Red.


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