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550 Pyschische Studien. XVI. Jahrg. 12. Heft. (December 1889.)
L Abtheilung.
Historisches und Experimentelles.
Uebersinnliche Erscheinungen.
Mitgetheilt von Adolph Goos in Hamburg.
IV.
(Fortsetzung von Seite 507.)
32. Fall. — Hier mögen auch noch zwei alte
Zaubersprüche folgen, die aus heidnischer Vorzeit
stammen und nicht all/u bekaont sein dürften. Für den
Fall aber, dass diese Sprüche i,ach Wissen der geehrten
Redaktion bereits durch eine deutsche Zeitschrift für Ueber-
sinnliches veröffentlicht worden, was mir entgangen sein
könnte, bitte ich, dieselben zu streichen. Ich möchte nicht
gern Eulen nach Athen tragen.
^Zauberspruch über den verrenkten Fuss
eines Pferdes." (Merseburger Pergamenthandschrift aus
dem 10. Jahrhundert): —
„Pbol ende uuödan
uuorun zi holza:
du uuart deuao balderns uolon
sin uuoz birenkit:
tbu biguolen sinthgunt,
sunnä, erä suister,
thu biguolen früä,
uoIIa, eiä suist< r,
tbu biguolen uuodan,
so be nuola eonda,
söse beorenki,
söse bluotrenki,
söse lidhenki,
b§n zi b§na,
biuot zi bluoda,
lid zi geliden,
sose geliinidä sin."
Das heisst auf neu Hochdeutsch; —
Vol und Wodan
begaben sieb zu Walde:
da ward des Balder'a Fohlen
der Fuss vernnkt:
da besang ihn Sinthgunt,
Sonne, ihre Schwester,
da besang ihn Irua,
Votta, ihre Schwester,
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