Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 563
(PDF, 166 MB)
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Schmoll: Zerstreute Ideen in Sachen des Spiritismus. 563

Wer Unverfrorenheit genug besitzt, mit einer so elenden
Waffe gegen die Verdienste und die moralische Zuverlässigkeit
eines Forschers von dieser Taille zu Felde zu ziehen,
der kann nur Mitleiden erregen, und man kann von vorn
herein darauf wetten, dass er die Werke seines Gegners
gar nicht oder nur von Hörensagen kennt. Im Kometenbuch.
— um nur eines von Zöllners unsterblichen Werken anzuführen
, trägt jede Zeile das unverkennbare Gepräge eines
scharfen Beobachterblickes, einer tiefen Gelehrsamkeit, eines
brillanten Denkvermögens und vor allem einer strengen,
unbestechlichen Wahrheitsliebe. Ueber jeden Verdacht
einseitigen Hinneigens zu einer Lieblingsidee oder gar
bewusster Uebertreibung ist Zöllner erhaben, und wenn ihn
auch seine philosophischen Speculationen mitunter auf Bahnen
geleitet haben, wohin ihm nicht ein Jeder zu folgen vermag,
so muss man ihm doch unbedingten Glauben schenken,
soweit er sich darauf beschränkt, That Sachen zu berichten,
welche er beobachtet hat.

Der eminente Astrophysiker hat nun die Hypothese
der vierten Raumdimension zur Erklärung dieser von ihm
beobachteten Phänomene verwerthet und dabei den mathematischen
Scharfsinn und umfassenden inductionsgeist an
den Tag gelegt, welcher vorab von ihm zu erwarten war.
So viel steht fest, dass jene Phänomene durch die besagte
Hypothese erklärlich werden. Ob daraus nothwendig
auf das wirkliche Vornandensein einer vierdimensionalen
Welt geschlossen werden muss, das ist freilich eine andere
Frage. Mit der vierten Dimension verhält es sich vielleicht
nicht anders als mit der sogenannten Atomtheorie,
welche express dazu ersonnen zu sein scheint, um die
chemischen Mischungsverhältnisse zu erklären, und auch
vollständig zu dieser Erklärung hinreicht, obschon die
autorisirtesten Physiker heutzutage die Ansicht vertreten,
dass das untheilbare Atom ein Ding sei, welches nur in
der Einbildung der Chemiker existire, sodass also in der
ganzen uns umgebenden Welt kein „Stoff", sondern nur
Kraft, Kraftanhäufung und Kraftverbindung zu finden wäre.

Wie dem aber auch sei, die Hypothese vier- und sogar
n-dimensionaler Wesen und Welten scheint mir eine durchaus
gerechtfertigte, insofern sie Licht auf Vorgänge wirft,
welche auf andere Weise nicht zu erklären sind. Wenn die
Thatsächlichkeit solcher Welten- und Wesensreihen auch
bezweifelt werden kann, so liegt doch meines Erachtens
keine Berechtigung vor, dieselbe aprioristisch zu leugnen.
Ich für mein Theil bin sehr geneigt, daran zu glauben;
denn es kommt mir höchst unwahrscheinlich vor, dass die


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