Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 587
(PDF, 166 MB)
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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 587

des Menschen, es erzeugt sich sehr selten, es hat seine
Beweggründe, seine Bedingungen und Manifestationsweisen,
deren hauptsächlichste, wie Herr v. Harlmann selbst behauptet
, der halluzinatorische Charakter, die Vision ist;
gewöhnlich während der Einschläferung der äusseren Sinne
und durch momentane Anfälle. Hier haben wir ein alle
Tage schreibendes Medium bei vollem Wachsein, und wir
wollen, dass es ohne einen genügenden psychischen Beweggrund
beständig hellsehend sei! Das ist eine philosophische
Freiheit, welche nicht entschuldbar ist.

Qualificiren wir einmal näher, wie sich die Sache vom
Gesichtspunkte des Herrn v. Hartmann aus erklären lassen
könnte. Da ist Mr. Mansfield, welcher einen versiegelten
Brief berührt, der sein sensitives Gefühl erregt. In erster
Stelle muss sein „larvirtes somnambules Bewusstsein'* hellsehend
werden * um den Inhalt des Briefes zu lesen Wenn
die Antwoit, welche die Hand des Mr. Mansfield schreiben
wird, nur die Unterschrift des Verstorbenen und eine
Umschreibung des versiegelten Briefes, welcher an ihn
gerichtet war, enthalten sollte, — so ist die Sache ver-
hältnissmässig einfach, und man kann noch behaupten, dass
das nur Hellsehen sei, — nur die von einem gewissen
Briefe und keinem anderen erzeugte Wiikuns, — und
das wäre der hinreichende Beweggrund. Wenn aber der
Brief den Verstorbenen betreffende genaue Fragen enthält,
wie soll M. da die Antwort enthalten? Die Sache wird
verwickelter. Das Medium muss sich mit dem Verfasser des
Briefes in Rapport setzen, um in dessen normalem und
larvhtem Bewusstsein die über den Verstorbenen notwendigen
Aufschlüsse zu schöpfen; deun der Verstorbene
selbst, wie man nicht vergessen darf, existirt nicht; er
existirt nur in der Erinnerung des Lebenden. Sonach
gestaltet sich das Problem zu einem Experimente des Hellsehens
und Gedankenlesens in der Feme. Wie macht sich
das? Der Brief, welchen Mr. Mansfield in seiner Hand
hält, wird ihm als „sinnliche Vermittelung" dienen, um einen
Rapport mit dem Verfasser des Briefes herzustellen. Aber
welches Resultat wird uns dieser Rapport liefern ? Nehmen
wir an, dass Mr. Mansfield sich in vollem Somnambulismus
befinde. Nach der Praxis und den Worten des Herrn
v. Harlmann ergiebt sich Folgendes daraus: — „Ein
Somnambuler, welcher mit einer ihm bisher gänzlich unbekannten
Person durch directe Berührung, oder .. . durch
Berührung eines die persönliche Aura des Betreffenden
enthaltenden Objectes in Rapport gesetzt wird, empfängt
einen gewissen Gesammteindruck von dieser Person


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