Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 597
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Die Wünschelruthe als Kriminal-Detectiv. 597

Frau erschlagen hatten. „Sein Geständniss", so schreibt
ein zeitgenössischer Bericht, stimmte mit allem, was Aymar
angegeben hatte, und ausserdem noch mit 50 anderen
Beweismomenten überein, die man unabhängig davon festgestellt
hatte, so dass selten ein derartiges Verbrechen
klarer bewiesen sein dürfte." — Es erschien eine grosse
Anzahl Schriften über diesen Gegenstand; Theologen,
Philosophen und Physiker geriethen darüber in gegenseitige
Fehden. Handelte es sich um ein Phänomen, das der Zuständigkeit
des Naturforschers unterlag, oder um den Eingriff
einer übernatürlichen Macht? Der Hauptbericht über die
genaueren Einzelheiten dieser amtlichen Einzelheiten soll
im „Merkur" vom August 1692, einer offiziellen französischen
Zeitschrift, auf S. 114 derselben zu finden sein als Abdruck
einer dem „Procureur du Roi" erstatteten Relation. —

Wir setzen indess nicht dasselbe Vertrauen in diesen
Bericht, wie unser Gewährsmann zu thun scheint, und
schliessen uns daher auch nicht seiner noch mitzutheilenden
Erwartung für ähnliche Fälle an. Wir bezweifeln
eine derartige Wirkung der Wünschelruthe zwar nicht im
geringsten in den Händen eines sensitiven und mit dem
Doppelgesicht begabten Mannes, machen jedoch auf drei
wesentliche Momente in dieser Geschichte aufmerksam,
welche deren volle Beweiskraft zu Ungunsten jenes Buckligen
in unserer juridischen Betrachtung des Falls bedeutend zu
schwächen geeignet sind: —

1) In der Nähe eines bei Sablons errichteten Lagers,
zu dem ihn der Ausschlag seiner Wünschelruthe und sein
innerer Paroxismus führen, „verlässt Aymar die Kraft; er
kann seine Mission nicht zu Ende führen, er schleudert die
Ruthe von sich, deren gefahrvolle Offenbarungen er fürchtet,
und ergreift die Elucht! Denn wie, wenn ihm die Ruthe
einen Mann in des Königs Rock anzeigen würde? Wie würde
es ihm unter den Kriegsleuten ergehen, welche Leute seines
Schlages mit wenig Respect zu behandeln pflegen und mit
einem Wunderthäter in der Bauernbluse schwerlich schonend
umgehen würden? Es scheint ihm daher das Klügste zu
sein, diese Kriegerscharen, welche Catnet, ein philosophisch
gebildeter General, über die Alpen führen sollte, zu meiden.
Darum flieht er und versucht, sich in Lyon mit jenem
verzeihlichen Schrecken, der seine Reise so nahe vor ihrem
Ziele unterbrochen, zu rechtfertigen. — Allein man flösst
ihm neuen Muth ein, man schickt ihn mit Empfehlungsbriefen
und einer neuen Escorte nach Sablons zurück, wo
man nöthigenfalls durch hinreichende Verstärkung seiner
Begleiterschaft ihn gegen schlechte Scherze und Störungen

Fgychisohe Stadien. Deoember 1889. 39


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