Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 599
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Die Wünschelruthe als Kriminal-Detectiv. 599

gesehen worden, kann ihm sehr leicht zum Strick für Folter
und Rad gedreht worden sein. Erleben wir es nicht heute
noch, dass Unschuldige auf derartige unsichere Indicienbeweise
hin, welche niemals absolut sind, ungerecht verurtheilt werden?
Mit voller Zuversicht konnte er die Schuld für seine Person
leugnen und sie auf jene unbekannten zwei Mitstrolche, die
nicht mehr zu fassen waren, abwälzen. Aber dass er sie
des Mordes beschuldigte und seine eigene Mitanwesenheit
beim Morde können ihm recht gut bloss durch die Folter
als Geständnisse erpresst worden sein, weil er sich dadurch
vor weiterer Qual zu retten strebte. Man durchdenke den
Fall einmal von diesem Gesichtspunkte aus, und man wird
dem Berichterstatter wohl nicht so leicht beipflichten können,
dass es gut wäre, wenn „die Vorurtheile der Aufgeklärtheit
oder, wenn man will, die stolze Voreingenommenheit menschlicher
Wissenschaft gegen Unerklärliches, der Aussicht nachgeben
müssten, (auf diesem Wege) schwere Verbrecher dem
Arme des Gesetzes auszuliefern." Dazu ist offenbar die
Wünschelruthe trotz ihrer Begabung für Auffindung
von Metallen, Wasseradern, Thier- und Menschenresten in
der Tiefe der Erde in den Händen eines Sensitiven allein
denn doch nicht geschaffen. Die angeolich vergrabenen
Schätze in der Königsgruft von Saint-Denys sind vor einigen
Jahren durch sie nicht entdeckt worden trotz aller genauen
Andeutungen und begierigen Nachgrabungen! Wohl aber
ist sie in den Händen eines Quellenfinders Beraz und
Anderer ein ziemlich sicher leitendes physikalisches Instrument
geblieben.

Hexerei an einem Königshofe.

Nach K. 1h. JBeigel referirt von Gr. C Wittig.

Der Schriftsteller Karl Theodor Heigel entrollt uns in
seinem Aufsatz: — „Maria Anna von Neuburg, Königin von
Spanien" — im 7. Hefte „Vom Fels zum Meer44 1888 -1889
— ein trauriges Bild der Zeit des letzten Habsburgers
KarVs IL (.668—1700), dessen schwacher Charakter und
kränklicher Körper- wie Geisteszustand den spanischen Hof
in ein Gewebe von politischen Intriguen stürzten, welches
durch seine vorgenannte zweite Gemahlin, die 21jährige
Maria Anna, seit August J689 nur noch verwickelter ward.
Drei AI ächte, Oesterreich unter Kaiser Leopold, welcher die
jüngere Schwester Karl1* IL zur Gemahlin hatte, Ludwig XIV.
von Frankreich, der von der ersten Gemahlin Karl's, einer
Prinzessin vo.* Gr«e<ms, Marie Louise9 welche 1687 starb,

89*


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