Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 608
(PDF, 166 MB)
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608 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 12. Heft. (Deeember 1889.)

b) Herr Eduard Lötventhal, Verfasser der Schrift: —
„Die nächste Wissensstufe" (Leipzig, Oswald Mutze, 1874)
erinnert in einem Artikel: — „Das Wesen der Träume"
(im „Vom Fels zum Meer" [Berlin und Stuttgart, W.Spemann,]
Heft 10, 1888—1889 S. 841 ff. an seine frühere Eintheilung
der Träume in Reininiscenz-, monitorische und divinatorische
oder prophetische Träume. Nach ihm werden die letzteren
„uns entweder, gleich den monitorischen (warnenden), von
Wesen einer höheren Daseinsstufe eingegeben,
was den objectiven Beweis für das Vorhandensein einer
solchen bilden und damit eine philosophische Lösung von
unabsehbarer Tragweite gewähren würde, oder aber sie
beruhen auf einer während der Ruhe des Körpers, resp.
während des Schlafes, gesteigerten Fernsicht unseres,
wenn auch alsdann nur halbbewussten Geistes, was
den subjectiven Beweis für die Wahrscheinlichkeit der
Fortexistenz des letzteren nach dem Tode des Leibes bilden
würde." — Die Träume seien sicher nicht, schliesst er, so
bedeutungsvoll für die exacte Wissenschaft, als man bisher
in oberflächlicher, wegwerfender Weise anzunehmen pflegte,
sie hätten vielmehr einen weit reelleren Werth, als ganze
Dutzende von philosophischen Formeln.

c) Die Okkultisten oder Theosophen verlegen bekanntlich
die Existenz ihrer unsichtbaren, geheimnissvoll in die Ferne
bis zu ihnen wirkenden Weisen in die Hochgebirge Tibets.
Da ist vielleicht von Interesse, was ein Aufsatz von H. P.}
betitelt: — „Tibet in chinesischer Beleuchtung" in „Das
Ausland" Nr. 37 vom 16. September 1889 nach einem
chinesischen Forschungsreisenden aus Hongkong mittheilt:
— „Der Volksglaube in Hintertibet bezeichnet den
Banchin-Lama (den königlichen Herrscher des Landes) als
die Verkörperung des Buddha. Der Besitzer dieser Würde
muss zum mindesten zehn Jahre lang auf die Ausbildung
seiner Weisheit, auf die Vervollkommnung seiner Sitten und
seines Verstandes, auf die Beherrschung und Befolgung der
sämmtlichen religiösen Gebräuche aufgewendet, sowie von
einem unregelmässigen und ausschweifenden Leben sich
ferngehalten haben. Gleich seinem geistlichen Oberhaupte,
dem Dalai-Lama, (in Lhassa, dem prachtvollen Kloster-Sitze
des göttlichen Stellvertreters des Buddha,) besitzt auch der
Banchin-Lama die Gabe, Geburten und Todesfälle, wie

Eigenwillen gleich den Haaren eines rauhen Pelzwerkes hat fahren
lassen, um glatt oder geschoren wie ein rechter Höfling zu sein." Es
könnte aber auch buchstäblich einen fremden Sattel bedeuten, den er
sich nicht zuvor selbst hat glatt und passend zurecht reiten können.

Gr. C. Wittig.


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