Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 10
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0018
10 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1890.)

1589 als Augenzeuge in einem Diarium niederschrieb. Dieses
Diarium wurde zu Anfang des vorigen Jahrhunderts von
einem Anonymus unter dem vorgedruckten Titel herausgegeben
, und zwar erschienen drei Duodezausgaben desselben,
nämlich 1701 o. 0., 1704 zu Leipzig, welche aus der Bibliothek
des berühmten Literaturhistorikers Dr. Grässe stammende,
mir durch die Liberalität eines gelehrtei und hochgestellten
Kenners der diesbezüglichen Litteratur zugegangene Ausgabe
hier benutzt wird, und endlich eine — von Grässe vielleicht
zweifelhaft angenommene Ausgabe von 4718 o. O.

Horst gab zuerst eine Notiz von diesem Werk in seiner
„Deuteroscopie" II. p. 87 ff.; sodann baumer in seinem
„Geisterreich" II. p. 137 ff. und endlich Görres in seiner
„Mystik" III. p. 384 ff. Alle drei Notizen beschränken sich
nur auf die Mittheilungen, dass ein zeitweise materialisirtes
Gespenst gesprochen, gesungen, gegessen, getrunken, die
Leute geneckt, sie gezwickt, geohrfeigt, geschreckt und
verschiedenen andern Unfug angerichtet habe.

Im Folgenden geben wir, indem wir — wo möglich —
Parallelen aufsuchen, den Originaibericht des Pastor Feld-
mann in gedrängter Form wieder.

Schloss Hudemühlen war eine nach den damaligen
Begriffen stark befestigte Wasserburg und lag am Zusammen-
rluss der Meise und Aller nicht weit von dem Flecken
Hudemühlen. Es war im Besitz der Herren von H. und
bot noch im dreissigjährigen Kriege vier adeligen Familien
sammt ihren Unterthanen Obdach. Nach dem Kriege verzog
die Familie von H. nach einem bequemer gelegenen Ort, und
Schloss Hudemühlen verfiel derart, dass im Jahre 1704
kaum noch die Kammer zu entdecken war, wo der
Hintzelmann sein Wesen getrieben hatte.*)

Auf diesem Schlosse nun begann im Jahre 1584 der
Spuk des „Koboldes" Hintzelmann. „Seine Ankunft daselbst
ist zuerst ganz stille und eingezogen gewesen, und man hat
von ihm weiter nichts verspühret, als dass auff bemeldtem
Hause dann und wann ein Getöse und Poltern**) gehöret
worden, welches man aber mit der Zeit, weil man nicht
gewust, was es in sich hätte, nicht mehr geachtet. Allein
nach der Zeit ist er allmälig weiter hervorgebrochen, und
gleich einer Katzen, welche auff das Taubenhauss schleichet,
hernach aber öffentlich und dreiste hinaufgehet, sich immer
mehr und mehr zu erkennen gegeben, ja sogar dass er angefangen
, bey öffentlichem hellen Mittag mit dem Gesinde

*) „Der vielf. Hintzelwann.u S. 23 ff.
**) Also wahrscheinlich auch Klopfen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1890/0018