Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 33
(PDF, 165 MB)
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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 33

Phänomens keine Daseinsberechtigung habe. Die am meisten
vergeistigte Manifestation dieser Art wird sein: —

a) die Erscheinung eines Verstorbenen, bestätigt
durch die geistige Vision des Mediums,
in Abwesenheit von den Verstorbenen kennenden
Personen.

Hier haben wir ein telepathisches Phänomen, welches
wahrhaften Hallucinationen Lebender entspricht, aber mit
dem Unterschiede, dass der das Phänomen hervorrufende
Thäter sich nicht unter den Lebenden mehr befindet.
Diese Art von Phänomen bildet eine besondere Abart der
Mediumität. Obgleich alle guten Medien mehr oder weniger
hellsehend sind, so giebt es doch einige unter ihnen, bei
denen die Entwickelung dieser Fähigkeit in der That eine
Spezialität ist. Sie beschreiben die Person des Verstorbenen,
welche sie bei dem Lebenden sehen, mit einer Menge von
Details zum Beweise ihrer Identität; sie beschränken sich
nicht auf die Beschreibung des Aeusseren, sondern überbringen
Worte und Redensarten von Seiten des Verstorbenen.
Die Prüfungsbeweise (Tests), welche durch dieses Verfahren
geliefert wurden, sind unzählig. Aber da sie gewöhnlich
in Gegenwart der den Verstorbenen kennenden
Person gegeben sind und in Folge dessen durch eine
unbewusste üebertragung von Vorstellungen dieser Person
erklärt werden können, so muss ich sie bei Seite lassen.
Damit sie für unseren Gesichtspunkt gültig seien, wird es
nöthig, dass die Erscheinung dem lebenden Freunde unbekannte
Details angebe, oder dass die Erscheinung in
Abwesenheit dieses Freundes stattfinde.

Einen Fall der ersten Kategorie habe ich bereits im
III. Kapitel, § 8, sub b) (s. „Psych. Stud« 1889 S. 75 —
vergl. S. 503 dieses Werkes) vorgeführt, woselbst ein Medium
dem General Urayson die Erscheinung eines Freundes, den
er noch für lebend hielt, mit den näheren Umständen seines
aussergewöhnlichen Todes beschrieb.

Einen Fall der zweiten Kategorie finde ich in meinen
eigenen Notizen. Am 26. Februar 1873 hielt ich eine Pri-
vat-Seance mit meiner Frau ab. Wir waren zu Zweien
allein. Bald schlief sie ein, und ihre Hand schrieb eine
Communikation auf Französisch von einem intimen Charakter
, worin Anspielung statt fand auf eine vorhergehende
Seance, welcher eine Dame unserer Bekanntschaft, die Gräfin
A. Tolstoi, die Gemahlin des Vice-Präsidenten der Akademie
der Schönen Künste, beigewohnt hatte. Die Communikation
kam von Seiten der verstorbenen Tochter der Gräfin und

Psyohische Studien. Januar 1890. 3


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