Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 40
(PDF, 165 MB)
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40 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1890.)

Groll gegenüber. Ein anschauliches Bild von dieser
Opposition der Aerzte giebt mein vielbesprochener Prozess
gegen den Kreisphysikus Dr. Aug. Pfeiffer in Wiesbaden.*)
Derselbe hatte sich bekanntlich geäussert: — „Die Heilungen
Kramer's sind alle nur Schwindel, und er nimmt den Leuten
das Geld umsonst ab." — Ich erhob Klage. Bei der Verhandlung
vor dem Schöffengericht waren vier Aerzte zugegen.
Sie bildeten sich ein, Sachverständige zu sein, obschon sie
gar kein Verstand niss von der Sache hatten. Sie versicherten,
es gäbe überhaupt keinen Heilmagnetisuus, sondern nur
eine Hypnose. Magnetische Kraft, magnetisches Fluidum
wären unmöglich. Dr. Lehr versuchte zu imponiren mit dem
Ausruf: — „Unsinn !u Zeugen, die ich in Vorschlag gebracht
hatte, um durch sie meine magnetische Kraft zu beweisen,
waren vom Gericht „als nicht zur Aufklärung der Sache
erforderlich" abgelehnt worden. Die Gegner bemühten sich
jetzt, meine Ehrlichkeit in Frage zu stellen. Sie brachten
eine Waschfrau aus Biebrich vor die Schranken, welche
einen von einem Fabrikarzt verfassten Zeitungsartikel
unterzeichnet hatte, worin sie behauptete, ich hätte ihr ein
Stück Papier in blanco zur Unterschrift vorgelegt und
alsdann willkürlich ein Zeugniss darauf geschrieben. Wohl
aber hörte ich ganz genau, wie der Vorsitzende des
Schöffengerichts diese Frau gefragt hat: — „Wissen Sie
auch gewiss, dass das Papier unbeschrieben gewesen ist?"
— worauf die Gefragte keine Antwort gab. Hätte sie die
Frage bejaht, so stünde das sicherlich sowohl im Protokoll
als auch im Urtheil, was jedoch nicht der Fall ist. Ausserdem
habe ich nachträglich das ^erhängnissvolle Blatt gefunden.
Es ist ein Bogen von vier Folioseiten, von Anfang bis zu
Ende mit Zeugnissen von laufendem Datum votl geschrieben.
Zufällig als das letzte, unten auf der 4. Seite, steht das
Attest dieser Frau, das ihr seiner Zeit vorgelesen worden
ist, bevor sie es unterschrieben. Dieses Papier kann unmöglich
leer gewesen sein, da frühere Zeugnisse obenan
stehen. Dem Vorsitzenden der Strafkammer habe ich auch
dieses Manuscnpt zur Einsicht vorgelegt. Man behauptet
trotzdem noch immer jene Unwahrheit: — ich hätte mir
ein Blanquet unterzeichnen lassen. (Siehe „Wiesb. Anz.")
Ferner wurde mir der Vorwurf gemacht, Hornhautflecken,
die ich vorgeblich geheilt haben wollte, seien gar keine
Hornhautflecken gewesen. Mir ist es, offen gesagt, einerlei,
was es für Flecken gewesen sein mögen. Es genügte mir,
dass sie verschwunden waren, und dass die Augenkranke

*) VergL „Psych. Stud." October-Heft 1889 d. 406 ff.


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