Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 47
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Eine denkwürdige Vision.

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lebhaften Einbildungskraft geboren, und um diese zu
beschwichtigen, bringe ich Alles, was sie in mir schafft, zu
Papier; daher kommt die Erregung, mit der ich oft
stundenlang schreibe. Da sich unter meinen Gedanken
auch dunkle und traurige befinden, so werde ich mitunter
von ihnen so ergriffen, dass ich Thränen vergiesse; die
Einsamkeit, das beschauliche Leben unterhält meine
Neigung, mich meiner Phantasie hinzugeben/ Die Glocke
rief uns zum Abendessen; wir trennten uns ungern von
einander; seit dieser Zeit verdoppelte sich die Zärtlichkeit,
welche Frau v. R. mir erwies, und ich liebte sie ohne
Gleichen." — Referent Herr H. v. W. bedauert deu Verlust
der Herzensergüsse dieser schönen Seele, deren herbes
Geschick wohl Ursache dieser Scenen war. „Wahrhaft
erschütternd ist die Beschreibung ihres Todes, welcher sich
noch während des Aufenthaltes der Prinzessin Helene im
Kloster ereignete. ♦ . Ihr Tagebuch endet bald danach mit
den Worten: — 'Bei dem Tode der Frau v. R. entstand
zum ersten Male der Wunsch in mir, das Kloster zu

verlassen.4--Im Kataloge des Berliner Museums ist

ihr dort befindliches Pastell-Bild fälschlich (?) als das der
abenteuerlichen Gräfin von Pofocka aufgeführt, die sie nicht
war. Aber sie lebte nach Herrn Luden Pereifs weiteren
Ermittelungen mit ihrem Gatten durchaus nicht glücklich,
obgleich sie ihm später December 1786 eine Tochter Sidonie
schenkte. Als Gattin des jungen unstetigen Pürsten, dessen
Vater schon sowohl im intimen Cercle der Königin Marie
Antoinette, wie in Wien, Sanssouci und St. Petersburg gern
gesehen wurde, kam sie bald in Differenzen mit ihrer
Schwiegermama, der Fürstin, geborenen Prinzessin von
Liechtenstein, besonders als 1780 Vater und Sohn (ihr Gatte)
nach Petersburg auf 6 Monate reisten, um dort eine zum
Vermögen der Prinzessin gehörige Forderung an die
russische Krone im Betrage von 400000 Rubeln persönlich
einzubringen. Dann ging sie mit ihrem Gatten nach Paris
und stürzte sich in die dortigen Vergnügungen. Beide
Gatten gingen ihre eigenen Wege nach damaliger frivoler
Weltsitte. Prinz Karl ging nach Wien mit seinem Vater
und Familie in Folge der ausgebrochenen belgischen
Unruhen unter Kaiser Joseph IL und wurde dort durch
die schöne und verführerische Gräfin Kinsky, geb. Gräfin
Dieirichstein, seine Jugendfreundin, seiner Gattin noch mehr
entfremdet. Der Prinz musste sich im Winter 1787 zur
Armee begeben, die Gattin reiste nach Warschau zu ihrem
Onkel, dem Fürstbischöfe. Das Kind blieb in Wien bei


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