Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 71
(PDF, 165 MB)
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Schmoll: Zerstreute Ideen in Sachen des Spiritismus.

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anfangen, zu erschüttern, zu schwächen und zu stören. Alle
jene hypnogenen (schlaferzeugenden) Kunstgriffe, deren
Wirksamkeit auf der Macht des Contrastes beruht, wie
z. ß. das starre Eixiren der Augen, ein plötzlich auf das
Gesicht des Sujets fallender blendender Lichtstrahl, ein
Knall, ein jäher Schreck und dergl., haben überhaupt so
wenig Aelmlichkeit mit den Mitteln, deren sich die Natur
bedient, um den Schlaf herbeizuführen, dass ihre Anwendung
zu verwerfen wäre, selbst wenn die praktische Erfahrung
ihrer Unschädlichkeit das Wort zu reden schiene.

Das mesmerische Heilverfahren, ohne, oder
(wie auf der Nancy-Schule) mit Suggestion, hat aber mit
diesen mehr oder minder gewaltsamen Method en der
Hypnotiker (im engsten Sinne des Wortes) nichts gemein
und kann nicht für die nervösen Störungen verantwortlich
gemacht werden, die man letzteren, sei es nun berechtigter
oder unberechtigter Weise, zum Vorwurfe macht.

Aus allem diesen ist ersichtlich, flass der Krieg, welchen
die Aerzte den Magnetopathen erklärt haben, das Wohl der
Kranken nur zum Vorwande hat, im Grunde aber nichts
anderes ist als der leidige „Struggle for life" (Kampf ums
Dasein), in welchem leider nur zu oft Gewalt über Recht
geht. „Alle Kranken für uns!" Das ist das eigentliche,
unverblümte Losungswort der Partei, welche hier die
Offensive ergriffen hat. Der gerade, redliche Sinn des
Publicums möge entscheiden, auf welcher Seite in dieser
Fehde das gute JbCecht liegt.

Es ist gewiss erfreulich zu konstatiren, dass der
Magnetismus als curatives Agens allgemein anfängt gewürdigt
zu werden; dabei dürfte man aber nicht stehen bleiben. Der
rein philosophischen Seite dieses Wissenszweiges müsste
meines Erachtens ein allseitigeres Interesse zugewandt werden.
Unter den Pachschriftstellern ist Dr. C. du Prel unstreitig
derjenige, welcher sich auf diesem Gebiete die höchsten
Verdienste errungen hat. Seine Philosophie der
Mystik, ein Meisterwerk, welches einem Jeden verständlich
ist und in alle gebildeten Sprachen übersetzt zu werden
verdiente, dürfte als der erste Anstoss zu einem wahren
Umschwünge unserer philosophischen Ideen angesehen werden.
Es wäre wahrlich zu wünschen, dass Denker und Gelehrte
von der Bedeutung eines F. W. Myers, Crookes, du Prel,
Aksakow, Witüy. Liebault u. A., dieses so glücklich angebahnte
Terrain weiter bebauten und die geheimnissvollen Beziehungen
aufzuklären suchten, welche zwischen den Phänomenen des
Somnambulismus und des Mediuniismus existiren, Phänomene,
auf welche das Studium der verschiedenen Bewusstseins-


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