Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 75
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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Schmoll: Zerstreute Ideen in Sachen des Spiritismus.

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scbaftlich gebildeten Männern überlassen bleiben. Gemeingut
der Menge darf nur werden, was, von autorisirten Forschern
seiner Wesenheit nach erkannt, einem unwissenschaftlichen
Empirismus keinen Anlass mehr geben kann zu Missbräuchen
oder zu chimärenhaften Auslegungen.

16. Dasjenige, was im Gebiete des Uebersinnlichen dem
Glauben zugemuthet wird, muss im richtigen Verhältniss
bleiben zu dem, was bereits dem Bereiche des Wissens
anheimgefallen ist.

17. Je mehr sich gewisse Schriftsteller befleissen, bei
sichtlicher Geringschätzung der einfacheren Seelenphänomene,
die dunklen Gebiete der Magie, der Zauberei, des Hexen-
und Gespensterwesens, der Astrologie, der Alchemie u. dgl.
in den Vordergrund zu drängen, desto mehr wird die Lehre
vom Uebersinnlichen in legitimen Verruf kommen.*)

18. Das Programm der übersinnlichen Forschung darf
nicht dadurch verfälscht werden, dass man, wie diess bei
vielen Spiritisten geschieht, das Gebiet des Spiritismus von
dem des Magnetismus möglichst scharf trennt; es erweist
sich im Gegentheil als besonders zu betonendes Desideratum,
dass die Wissenschaft den Zusammenhang feststelle,
welcher nach der Ueberzeugung jedes Unbefangenen zwischen
diesen beiden Gebieten existirt, und so der übersinnlichen
Forschung ein schulgerechtes, systematisches Fortschreiten
ermögliche.

Sollten Sie hinsichtlich des einen oder anderen dieser
Punkte meine Ansichten nicht theilen und es der Mühe
werth erachten, mich eines Besseren zu belehren, so seien
Sie im Voraus versichert, dass ich Ihre Gegengründe mit
aufrichtigstem Danke entgegennehmen würde; denn ich bin
nichts weniger als ein Systematiker, sondern huldige einem
für geistigen Stoffwechsel stets empfänglichen Eklektizismus.
Stets war ich bestrebt, meinem Geiste alle ihm zuströmenden
Wahrheiten zu assimiliren, und nie war ich besorgt um das
Endresultat dieses in naturgemässer Weise sich abspielenden
Entwickelungs- und Bildungsprocesses.

Hiermit schliesse ich mein über alle Erwartung ausgedehnt
gewordenes Schreiben. Was Sie auch immer darüber
denken mögen, seien Sie abermals versichert, dass es mir
nur diktirt wurde durch eine auf den Triumph der Wahrheit
und eines reinen, wirklich erhebenden Idealismus gerichtete

*) Ein Gleiches möchte ich von der Palingenesis, dem Pflanzenphönix
, der Metaphysik der Liebe uad dergl. sagen, — so sehr ich
auch die Werke des eminenten Denkers schätze, welcher in jüngster
Zeit diese Dinge zum Gegenstande seiner Untersuchung gemacht hat.

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