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90 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 2, Heft. (Februar 1890.)
liebkeit hinausläuft. Wir müssen uns mit einem nur
relativen Beweise, nur mit der Möglichkeit, dieThat-
sache einzuräumen, zufrieden stellen. Das ist eine
Wahrheit, von der wir uns durchdringen zu lassen haben.
Sonach ist der unbestreitbare Beweis für die
Identität der Persönlichkeit der „Geister" durch irgend
welche Manifestation gerade darum unmöglich, weil wir
die Existenz solcher Geister einräumen, was wesentlich ist
und was zu beweisen war.
(Fortsetzung und Schluss folgen.)
III. Abtheilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergL
Bas von zu ei Personen visionär gesehene Wandbild des Einsiedlers
Dippold.
Von Gr. C. Wittig.
1.
Zu meinen Mitteilungen über das von mir unter
sonderbaren Verhältnissen zugleich mit meiner Tochter
gesthene Wandbild des heiligen Einsiedlers Dippold
in der Stadtkirche zu Dippoldiswalde bei Dresden (vergh
„Psych. Ötud." Mai-Heft 1888 S. 238 Note, September-Heft
1*89 S. 444 ff. und November-Heft 1889 S. W2ff.) schreibt
mir diese zweite Tochter erster Ehe, Mrs. Elsbeth Krebs
geb. Wittig zu Philadelphia, Pennsylvania, Nr. 5209
Whitby Avenue, folgende wiederum eigenartige und mit
einem neuen Käthsel umgebene Bestätigung dieses Falls
unterm 11. December 188'.': —
Wegen Deinem und meinem Bildschauen (des Einsiedlers
Dippold) hast Du mich gebeten, Dir schriftlich zu
berichten. Ks ist schon ziemlich lauge her, so dass ich
Dir nur aus der Erinnerung ungefähr mittheilen kann, was
ich weiss. So viel ich mich erinnere, war es zur Zeit, als
wir Dein Verlobungsfest in Dippoldiswalde feierten, (also
im Anfang Juni 1870), Wir gingen nach Alterthümern
aus, wie wir immer zusammen solche Entdeckungsreisen
schon in Breslau und in Deiner Vaterstadt Striegau
unternahmen. Als wir an der Kirche hinter dem Rath-
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